Frankenthal AEG nicht zu stoppen

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FRANKENTHAL. Die Handballer des Frankenthaler Albert-Einstein-Gymnasiums haben sich keine Blöße gegeben. Nach der gewonnen Bezirksmeisterschaft entschieden die Schüler am Dienstag auch den Landesentscheid von Jugend trainiert für Olympia in eigener Halle souverän für sich.

Willi Obermayer steht unter Strom. „Mehr Druck!“, „Einlaufen!“, „Ja, sehr gut!“, gibt er seinen Spielern vom Spielfeldrand immer wieder zu verstehen. Eine Anfeuerung hier, eine kleine Korrektur dort. Der betreuende Lehrer des Albert-Einstein-Gymnasiums brennt für den Handballsport. Zusammen mit seinen Schülern, die Jahrgang 2004 oder jünger sind, befindet er sich gerade beim Landesfinale von Jugend trainiert für Olympia der Wettkampfklasse IV in der heimischen Halle Am Kanal. Nach der gewonnen Bezirksmeisterschaft vor ein paar Wochen in Haßloch (wir berichteten), darf das Albert-Einstein-Gymnasium nun die Landesmeisterschaft austragen. Mit dem Sophie-Hedwig-Gymnasium aus Diez und dem Max-Planck-Gymnasium aus Trier duellieren sich die Frankenthaler in je zweimal 20 Minuten um den Titel. Ganz unvorbereitet gingen sie in dieses Turnier allerdings nicht. Obermayer trainiert in Form einer AG einmal in der Woche mit seinen Schützlingen das Handball-Einmaleins. Das Besondere: Nicht alle seine Schüler – zum Team gehören Tom Binder, Lucas Groni, Niklas Groß, Tim Keller, Dominik Hiel, Leon Emich, Kieren Schmidt, Paul Weber, Lars Wegmann, Bennet Löhmar und Lars Reber – sind auch außerhalb der Schule in einem Handballverein aktiv. Im Gegenteil: Keller, der eigentlich bei den Fußball-C-Junioren des 1. FC Rheinpfalz im Mittelfeld zu Hause ist, hütet für das AEG beispielsweise das Tor. Und das äußerst erfolgreich. Mit tollen Reflexen und guten Paraden lässt er gerade einmal neun Gegentore beim Landesentscheid zu. „Mir macht es schon Spaß im Tor zu stehen. Für die wenigen Gegentreffer ist aber vor allem die Abwehr verantwortlich, die super gearbeitet hat“, gibt Keller das Lob gleich an seine Mitspieler weiter. Dabei starten die Frankenthaler etwas holprig in das Turnier. Gegen das Sophie-Hedwig-Gymnasium liegen sie nach hartem Kampf zur Halbzeit zwar mit 5:3 in Führung, richtig ins Rollen kommen sie aber erst nach der Pause. Auffällig: Die drei groß gewachsenen und allesamt in einem Handballverein spielenden Groni, Groß und Löhmar verhelfen dem Team des AEG mit ihren Toren zum 11:7-Auftaktsieg. Somit sind die Frankenthaler nur noch einen Erfolg von der Landesmeisterschaft entfernt. Und diese sollen sie souverän gewinnen: Bereits nach wenigen Minuten führen sie gegen das Max-Planck-Gymnasium aus Trier mit 4:0 (5.) und bauen diese Führung im weiteren Spielverlauf kontinuierlich aus. Am Ende heißt es 15:2 für das Team aus Frankenthal. „Durch das Isolieren ihres besten Spielers haben wir Trier gleich den Zahn gezogen. Da haben die schnell gemerkt, dass für sie heute nichts mehr geht“, zeigt sich Obermayer sichtlich stolz über die Leistung seiner Mannschaft. Diese feiert den Triumph mit einem obligatorischen Jubelkreis und ausgelassenen „Landesmeister, Landesmeister, hey, hey“-Sprechchören.

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