Kreis Bad Duerkheim Vom Metzgermeister zum Bürgermeister

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Für das Amt des Präsidenten des deutschen Fleischerverbandes, das Heinz-Werner Süss zu Beginn seiner Amtszeit noch parallel ausgeübt hatte, hat er im vergangenen Jahr nicht mehr kandidiert. So habe er mehr Zeit für seinen Ort. Er sei fast immer anwesend und könne Probleme sofort angehen, sagt er. Ein offenes Ohr hatte er dieser Tage auch für die Kinder, die sich dringend die Flutung der Natureisbahn wünschten. Am Wochenende könnte es endlich zum ersehnten Eislauferlebnis kommen. Zur Halbzeit, nach zweieinhalb Jahren, sagt Süss: „Ich habe mich eingearbeitet, die Arbeit macht mir Spaß.“ Unterstützt wurde er im Wahlkampf von CDU und FDP, die damals beide keine eigenen Kandidaten hatten. Wert legt Süss auf die Feststellung, dass er mit den Beigeordneten ein gutes Team bilde. Michael Bähr (CDU) nehme ihm viel Arbeit ab in seinem Geschäftsbereich Land- und Forstwirtschaft sowie am Friedhof. Die Stelle des dritten Beigeordneten sei neu geschaffen worden, um mit Wilfried Weber einen Verwaltungsfachmann dabei zu haben. Außerdem bringe er selbst seine Erfahrungen aus zehn Jahren als Erster Beigeordneter mit. Seit Kurzem gibt es noch eine Bürokraft auf 450-Euro-Basis, die vor allem die Schreibarbeit übernimmt, aber auch den Ratssaal in Ordnung hält. In Ordnung ist inzwischen auch der Zugang zur Gemeindeturnhalle, der barrierefrei gestaltet worden ist, so dass hier am Sonntag der Neujahrsempfang der Gemeinde stattfinden kann. Renovierungsbedarf gibt es auch in der Aula der Grundschule. „Wir machen so viel wir können, aber in finanzieller Hinsicht sind uns die Hände gebunden“, sagt Süss. Was der Bauhof machen könne, werde von den fünf fest angestellten Mitarbeitern erledigt, auf die er sich immer verlassen könne, erklärt Süss. Das Abschleifen des Parketts und die Erneuerung der Beleuchtung in der Aula müsse jedoch an Fachfirmen vergeben werden. Die Bilder sollen auf jeden Fall erhalten bleiben. Wenn alles fertig sei, wolle die Gemeinde die Aula mit einem Festakt einweihen. Allerdings werde es nach der Renovierung nicht mehr erlaubt sein, dass die Ganztagsschüler in der Aula mit Kinderfahrzeugen fahren. Darunter hätten Wände und Boden stark gelitten. Die Fertigstellung der seniorengerechten Wohnanlage in der Dr.-Welte-Straße sei im vergangenen Jahr der Abschluss einer langen Planungsphase gewesen. Die Bewohner seien inzwischen eingezogen. Endlich gebe es in Weisenheim auch ein Café. Die Filiale der Bäckerei Görtz am Kreisel sei für viele zu einem Treffpunkt geworden. Beseitigt sei der schlechte Zustand der Bahnhofstraße, der vor allem im Bereich der Kirchen für Fahrradfahrer unzumutbar gewesen sei. Der Landesbetrieb Mobilität habe kurzfristig die Straßendecke erneuert. Eine große Lösung mit neuen Kanälen und Leitungen stehe 2019 an. Den 32 Jahre alten Traktor hat die Gemeinde durch einen neuen ersetzen müssen, da eine Reparatur nicht mehr wirtschaftlich war. Auch ein Aufsitzmäher für die Pflege der Rasenflächen ist angeschafft worden. Gegenwind gab es zunächst für den Standort der Containeranlage für Asylbewerber. Die Container im Riedweg seien inzwischen bewohnt, auch in angemieteten Häusern im Ort wohnten Flüchtlinge. Probleme habe es bislang nicht gegeben. Größere Projekte stehen laut Süss im laufenden Jahr nicht an. Das Dach des Freisitzes im Ludwigshain müsse repariert oder erneuert werden. Trotz finanzieller Engpässe der Gemeinde sagt Süss: „Mir macht die Arbeit Spaß, es passiert immer etwas Unvorhergesehenes.“ Wenn es gesundheitlich machbar sei, könne er sich eine zweite Amtszeit vorstellen. Zur Serie Seit der Kommunalwahl 2014 sind zweieinhalb Jahre vergangen, die amtierenden Ortsbürgermeister haben in ihrer Amtsperiode gerade „Bergfest“ gefeiert. In unserer Serie ziehen wir mit ihnen Halbzeitbilanz.

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