Bad Dürkheim Vollgas nach der Winterpause

Seebachs Jochen Klein scheitert mit diesem Freistoß an der Wachenheimer Mauer. Am Ende ist er mit zehn Treffern dennoch der best
Seebachs Jochen Klein scheitert mit diesem Freistoß an der Wachenheimer Mauer. Am Ende ist er mit zehn Treffern dennoch der beste Torschütze im Team von Seebach II.

«BAD DÜRKHEIM.» Rot-Weiss Seebach II hat seine beste Saison in der Fußball-B-Klasse Rhein-Mittelhaardt West gespielt. Die Mannschaft, die seit fünf Jahren der Liga angehört, belegte am Ende Platz fünf und war punktgleich mit dem Vierten TuS Wachenheim. Ausschlaggebend war eine bärenstarke Rückrunde.

Als die Mannschaften in die Winterpause gingen, deutete nichts auf eine solche Leistungsexplosion hin. Seebach war mit mageren 19 Punkten Tabellenelfter. „Uns war bewusst, dass in der Rückrunde etwas passieren musste, um nicht in den Abstiegsstrudel hineingezogen zu werden“, sagte Betreuer Stefan Brodhag im Rückblick. Das erste was sich tat, war ein Wechsel auf der Position des Trainers. Simon Willim, der noch die Winter-Vorbereitung geleitet hatte, zog sich aus privaten Gründen zurück. Seinen Posten übernahmen Jörg Bauer und Christian Brand. Die beiden halfen ihrem Verein in einer prekären Situation und erfüllten ihre schwierige Aufgabe zu 100 Prozent. Mit dieser Lösung gab es keinen Reibungsverlust, weil die beiden wussten, wo sie die Hebel anzusetzen hatten. Der Start beim VfL Elmstein verlief holprig. Die Rot-Weissen lagen zweimal zurück und erzielten erst in der 88. Minute den 4:3-Siegtreffer. „Die Mannschaft rückte dann noch etwas mehr zusammen“, erkannte Brodhag. Es folgten bemerkenswerte Siege, die dem Team viel Selbstvertrauen gaben. Bei der TSG Deidesheim II wurde ebenso 2:1 gewonnen wie beim VfL Duttweiler, der zu diesem Zeitpunkt noch ein ernsthafter Meisterschaftskandidat war. „Diese Erfolge haben zeigten, dass die Mannschaft intakt ist und immer an sich geglaubt hat“, verdeutlichte der Betreuer. Wie schon in Elmstein fielen auch in Deidesheim und Duttweiler die Siegtore in der Schlussphase. Das spricht dafür, dass nicht nur die Moral intakt, sondern die Mannschaft auch konditionell auf der Höhe war. Zwischen diesen beiden Auswärtssiegen lag ein ungefährdeter 4:0-Heimerfolg gegen Türkgücü Neustadt. Danach folgte eine schwierige Phase. Zum einen weil der SV Iggelbach nicht antrat, die Rot-Weissen danach spielfrei waren und dann die Osterpause folgte. Nach vier Wochen besiegten die Seebacher den Nachbarn TuS Friedelsheim 3:1 und bewiesen eindrucksvoll, dass sie ihren Rhythmus nicht verloren hatten. Auch hier fiel die Entscheidung durch ein spätes Tor. Dann trat der TuS Lachen-Speyerdorf nicht an und es folgte ein 3:2-Erfolg gegen TSV Königsbach II. Das Siegtor fiel, man ahnt es schon, wieder mal in den letzten Minuten (83.). Ein 3:1-Sieg beim SV Geinsheim II und ein 1:0 im Derby gegen den TV Ellerstadt beschlossen eine einzigartige Rückserie mit optimalen 30 Punkten aus zehn Begegnungen. „Es macht uns stolz, dass wir das beste Saisonergebnis, das jemals ein Seebacher Reserveteam eingefahren hat, erreicht haben“, freute sich Brodhag. Dies gelang, obwohl es phasenweise nur eine Trainingseinheit pro Woche gab. „Besonders hervorheben möchte ich die hervorragende Zusammenarbeit mit unserer ersten Mannschaft und den A-Junioren. Zudem stellten sich unsere angeschlagenen Spieler bei Personalnot in den Dienst der Mannschaft, spielten oder ließen sich in einwechseln“, lobte der Betreuer. 16 verschiedene Torschützen machten die Rot-Weissen, die 41 Akteure einsetzten, drittbeste Rückrundenelf und Dritter der Auswärtstabelle waren, schwer ausrechenbar. Die meisten Treffer erzielten Jochen Klein (10), Lars Meier (9), Eren Yidirem (8), Lasse Peper (7) und Raphael Tresch (6). Die rundum gelungene Spielzeit rundet ein Blick auf die Fair-Play-Tabelle ab. Hinter Meister TuS Diedesfeld wurde Seebach Zweiter und zählt mit dem SV Iggelbach und dem VfL Duttweiler zu den drei Mannschaften, deren Spieler keine Rote Karte gesehen haben. thl

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