Bad Dürkheim Spitze in fast allen Bereichen

Jubel, Trubel, Heiterkeit beim SVW II: der Titel ist unter Dach und Fach.
Jubel, Trubel, Heiterkeit beim SVW II: der Titel ist unter Dach und Fach.

«WEISENHEIM AM SAND.» Der SV Weisenheim am Sand II ist letztlich souverän Meister der Fußball-C-Klasse Rhein-Pfalz Nord geworden und erstmals, seit das Team am Punktspielbetrieb teilnimmt, in die B-Klasse aufgestiegen. Die Mannschaft spielte eine Runde der Superlative und entschied fast alle Wertungen für sich.

„Vor der Spielzeit haben wir uns einen Platz unter den ersten Vier zum Ziel gesetzt. Das haben wir in der Rückrunde nach oben korrigiert“, sagt der 32-jährige Spielertrainer Jens Kleinhans. Entscheidend dafür, dass es am Ende zur Meisterschaft gereicht hat, war der gute Start nach der Winterpause. „Nach dem happigen Auftakt werden wir klarer sehen“, hatte der Coach nach der Vorbereitung vermutet. Und er sollte recht behalten. Beim TSV Eppstein II wurde 3:1 gewonnen, dann gab es ein 2:2 gegen die TSG Eisenberg II, als der SVW einen 0:2-Pausenrückstand noch aufholte, und schließlich wurde mit einer im Endspurt überzeugenden Partie ein 5:1-Erfolg im Spitzenspiel gegen den späteren Mitaufsteiger SC Bobenheim-Roxheim II gefeiert. Mit diesem Sieg entthronte Weisenheim den SCB, übernahm die Tabellenspitze und gab sie bis zum letzten Spieltag nicht mehr ab. Als eine Woche später beim TSV Carlsberg ein 0:1 im zweiten Abschnitt noch in einen 2:1-Sieg verwandelt wurde, hatte der SVW gegen alle schweren Brocken gespielt und zehn von zwölf möglichen Zählern geholt. Der Rest war Formsache. Im Klartext: Es folgten sechs Siege in sechs Begegnungen. „Es gibt in der C-Klasse ein paar schwierige Aufgaben, aber viele Mannschaften haben wir ohne Probleme geschlagen“, spricht Kleinhans das riesige Gefälle in der untersten Liga des Kreises an. Weisenheim hatte den besten Angriff, die stärkste Abwehr, war sowohl in der Heim- als auch in der Auswärtstabelle Erster und erzielte elfmal mindesten fünf Tore. Ein wichtiger Baustein für den Titel war der gute Draht, den Kleinhans als früherer Akteur der ersten Mannschaft nach „oben“ hatte. „In unserem Team stehen viele Spieler, die A-Klasse-Erfahrung haben“, sagt der Coach. Philipp Portofé, Michael Ehringer oder Michael Adam beispielsweise. Auch aktuelle Spieler aus dem Kader der „Ersten“ wie etwa Andreas Blohm halfen in der Reserve aus. Zudem stimme die Mischung zwischen diesen erfahrenen Kräften und jungen Leuten wie Maximilian Frischknecht-Tremmel. „Ein großes Plus ist die Kameradschaft, wobei es keine Rolle spielt, ob jemand in der ersten oder zweiten Mannschaft spielt“, ergänzt Kleinhans. Das Team habe die schwierigen Phasen gut überstanden, auch die fast kollektive Trainingsauszeit, wenn Laufeinheiten angekündigt waren, und war überraschenderweise wieder vollständig, als Zirkeltraining auf dem Programm stand. Der Coach wurde vom spielenden Co-Trainer Sebastian Barth unterstützt. „Er ist mein bester Freund und hat mir viel abgenommen, weil er gut organisieren kann“, lobt Kleinhans den Kumpel und Abwehrrecken. Bei einem Meisterteam lassen sich viele entscheidende Figuren ausmachen. Stellvertretend für alle nennt der Trainer drei: Portofé, der als defensiver Mittelfeldspieler die Mannschaft führt und lenkt, Verteidiger Michael Koback, der nicht immer gleich alles annehme, gerne diskutiere, aber unglaublich wichtig für das Team sei und den jungen Patrick Reith. „Patrick hat sich in der Rückrunde fußballerisch und als Persönlichkeit enorm weiterentwickelt“, betont Kleinhans. Auf die Frage, wie groß denn sein Anteil am Erfolg sei, bleibt der Trainer bescheiden. Er habe von der guten Aufbauarbeit, die Portofé und Bernd Rombach in den Vorjahren geleistet haben, profitiert. „Ich habe noch ein paar Ideen eingebracht und war einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, verdeutlicht Kleinhans. Dennoch verlässt er die Mannschaft. „Ich habe ein Fernstudium begonnen und deutlich weniger Zeit. Der Titel ist der perfekte Zeitpunkt, zu gehen“, findet der erfolgreiche Coach. Auch als Spieler geht es für ihn nicht mehr weiter, weil Knorpelschäden in beiden Knien bei Belastung Schmerzen verursachen. „Deshalb habe ich auch oft als ,Sechser’ gespielt, weil ich für die Abwehr nicht mehr schnell genug bin“, sagt Kleinhans schmunzelnd. Der Aufstieg sei für den Verein und die Spieler unglaublich wichtig, weil er Impulse gebe, von denen der SV Weisenheim mittelfristig profitieren werde. Dann aber ohne Jens Kleinhans.

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