Bad Dürkheim Ortstermin: Die BASF-Baustelle in Bad Dürkheim

Der Schlitzwandgreifer bohrt sich rund 30 Meter tief in die Erde und gräbt bis zum April 2018 rund 15.000 Kubikmeter Müll aus.
Der Schlitzwandgreifer bohrt sich rund 30 Meter tief in die Erde und gräbt bis zum April 2018 rund 15.000 Kubikmeter Müll aus.

Der 120 Tonnen schwere Schlitzwandgreifer bestimmt auf der BASF-Baustelle am Feuerberg das Geschehen.

Was 30 Meter tief unter der Erde der früheren BASF-Deponie liegt, kommt jetzt wieder zum Vorschein. Eine schlackenartige schwarze Masse befördert der 120 Tonnen schwere Schlitzwandgreifer an die Oberfläche. In der flirrenden Hitze entstehen dabei stinkende Gase. „Am besten bleiben Sie hier nicht zu lange stehen“, meint Marc Werthmüller, der als stellvertretender Projektleiter die Bauaufsicht hat. Die schwarze Masse blubbert an einigen Stellen. Asche, Schlacke, hausmüllartiger Gewerbemüll und Bauabbruch sollen laut BASF im „Feld 3“ auf dem Feuerberg lagern. Vor der Kulisse des Dürkheimer Haardtrand-Panoramas befördert die Baggerschaufel das Deponie-Gemisch auf einen Laster. Die Masse wird woanders als Sondermüll entsorgt. Abtransportiert wird nur die Erde, die für den Bau der 560 Meter langen und 80 Zentimeter breiten Betonschlitzwand ausgebaggert wird. Alles andere auf dem 1,7 Hektar großen Gelände verbleibt zum Leidwesen von Naturschützern auf dem Feuerberg. Doch die BASF hat sich in Abstimmung mit der SGD für eine Einkapselung ihrer ehemaligen Deponie entschieden. Eine Betonmauer soll verhindern, dass Schadstoffe austreten und ins Grundwasser gelangen. Eine Kunststofffolie soll bereits die Oberfläche abdichten. Zusätzlich wird der Grundwasserpegel im Deponiefeld um einen halben Meter abgesenkt. Das abgepumpte Wasser wird zur Kläranlage im Bruch weitergeleitet, wo Schadstoffe herausgefiltert werden sollen (wir berichteten). Der Beton für die Schlitzwand kommt aus dem nur wenige Kilometer entfernten Betonwerk der Firma Waibel in Erpolzheim. „Er passiert zunächst eine Qualitätskontrolle“, erläutert Werthmüller. Sowieso ist die ganze Baustelle noch in der Kontrollphase. Denn die Schlitzwand entsteht zunächst auf einem Versuchskasten, der 20 mal 20 Meter groß ist. Nur zwei Außenwände davon sind am Ende Teil des Gesamtwerks. „Wir werden in etwa eineinhalb Wochen eine Pause machen, um zu prüfen, ob die Maßnahme erfolgreich ist“, erläutert Werthmüller. Danach, vermutlich Ende August, soll die heiße Phase eingeläutet werden. Sie geht mit Sperrungen auf dem Autobahnzubringer L527 einher, weil die Landesstraße aufgebrochen werden muss. Derzeit überspannt ein Gerüst die Landesstraße. Darin befinden sich die Leitungen mit der Stützflüssigkeit Bentonit, die in Silos gelagert und wiederverwendet wird. Sie wird vor dem Beton in die Schlitzwand eingebracht, damit der frische Graben nicht wieder in sich zusammenfällt. Dabei wird schrittweise vorgegangenen: Acht bis neun Meter lang sind diese einzelnen Betonierabschnitte, die pro Tag bewältigt werden. Werthmüller ist zuversichtlich, dass alle bis zum April 2018 geschafft sind: „Wir sind im Zeitplan.“

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