Bad Dürkheim Nie ohne Gegentor

In dieser Saison einer der stärksten im Friedelsheimer Team: Auf seine Vorderleute konnte sich Friedelsheims Keeper Christian Bo
In dieser Saison einer der stärksten im Friedelsheimer Team: Auf seine Vorderleute konnte sich Friedelsheims Keeper Christian Bohn indes nicht immer verlassen. Es gab immer mindestens einen Gegentreffer.

«FRIEDELSHEIM.»Der TuS Friedelsheim hat in der abgelaufenen Saison die Erwartungen in der Fußball-B-Klasse Rhein-Mittelhaardt West nicht erfüllt. Nach einer unbefriedigenden Spielzeit reichte es nur zum achten Tabellenplatz. Die zweite Garnitur wurde in der C-Klasse West abgeschlagen Letzter und holte nur einen Punkt.

Fast scheint es so, dass der 35-jährige Spielertrainer Tobias Bartnik vor der Runde den Braten gerochen hat. Die Zielsetzung umschrieb er vage mit „oben mitspielen“. Vielleicht mal an den Aufstiegsplätzen schnuppern, zumindest aber die „Großen“ etwas zu ärgern, das sollte mit dieser Mannschaft, die mit erfahrenen Akteuren und guten Fußballern durchsetzt ist, möglich sein. Doch dies gelang nicht. In den zwölf Partien gegen die besten sechs Teams der Liga gab es nur einen Sieg. Auch die in der Winterpause formulierten Ziele Rang vier und bester „Dürkheimer Verein“ waren zu ambitioniert und wurden deutlich verpasst. Am Ende fehlten jeweils satte elf Punkte. „Ich bin nicht zufrieden. Es hat zu lange gedauert, bis wir eine Einheit waren. Das Mannschaftgefüge hat nicht optimal zusammengepasst“, nennt Bartnik Gründe für das unter dem Strich mäßige Ergebnis. Erst spät sei das Team zusammengewachsen, die Integration der Neuzugänge habe sich in die Länge gezogen. Obwohl sich Bartnik und sein Co-Trainer Christoph Raule, die sich die Aufgaben teilen, nach Kräften mühten, kam fußballerisch vieles über gute Ansätze nicht hinaus. „Spielerisch fehlte es an allen Ecken und Enden. Dazu kann die Mannschaft taktische Defizite nicht verbergen“, räumt der Coach ein. Weiterhin habe sein Team oft zu kompliziert gespielt und nach dem Motto „hoch und weit“ die Bälle nur nach vorne geschlagen, statt versucht, mit Kombinationen bis zur Grundlinie vorzudringen. Nichts zu meckern gebe es in Sachen Einstellung, Wille und Kampfgeist, den für Friedelsheim typischen Tugenden, wie es Bartnik formuliert. Ein weiteres Problem ist die Altersstruktur des TuS. Viele Akteure sind in die Jahre gekommen und verletzungsanfällig geworden. Wichtige Spieler wie zum Beispiel Kai-Uwe Gießler, Jamie Schmid, Patrick Wetzler oder Mustapha Labeche sind wochen- oder gar monatelang ausgefallen. Außerdem zog sich Bartniks Bruder Marco weitgehend zurück. Die vielen Ausfälle führten mitunter dazu, dass sich das Team selbst aufstellte und es auf der dünn besetzten Bank kaum Alternativen gab. „Nach der hervorragenden Wintervorbereitung mit einer sehr guten Trainingsbeteiligung war ich optimistisch, dass wir in der Tabelle einen Sprung nach vorne machen können“, blendet der Übungsleiter zurück. Zwar gingen die ersten beiden Partien des neuen Jahres beim späteren Aufsteiger Palatia Böhl (0:3) und bei der TSG Deidesheim II (1:2) verloren, doch dann folgten vier Siege hintereinander, wobei Friedelsheim drei Punkte kampflos bekam, weil der TSV Königsbach II nicht antrat. Nach dem 5:3-Erfolg gegen den Nachbarn TV Ellerstadt war der TuS Sechster und hatte Rang vier in Reichweite. „Danach ging jedoch nichts mehr“, ärgerte sich Coach Bartnik. Viermal in Folge ging der TuS als Verlierer vom Feld, darunter waren Niederlagen in den Derbys gegen Rot-Weiss Seebach II (1:3) und TuS Wachenheim (1:3). Der abschließenden 6:4-Sieg beim VfL Elmstein war bedeutungslos, bescherte den Friedelsheimern aber zumindest Rang acht. Damit blieb der TuS im Endklassement vor dem Aufsteiger und Rivalen TV Ellerstadt. Schaut man auf das Torverhältnis von 70:65, dann wird klar, wo die Friedelsheimer, die meist im 4-2-3-1-System antraten, ihre Qualitäten haben. „In der Offensive sind wir stark und immer für mindestens ein Tor gut“, hat der Trainer erkannt. Nur bei den Spielen in Böhl (0:3) und Duttweiler (0:5) ging der TuS leer aus. Allerdings blieb die Mannschaft trotz des starken Torwarts Christian Bohn in den 27 ausgetragen Spielen nie ohne Gegentor. „Das liegt an der mangelhaften Rückwärtsbewegung der gesamten Mannschaft“, erläutert Bartnik. Wenn Bälle verloren gehen, dauert es viel zu lange, bis das Team wieder die Ordnung hergestellt hat, was zu großen Lücken im Defensivverbund führt.

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