Eisenberg Nachwuchshexen fehlen

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Pünktlich zum Altweiberdonnerstag sind die Eisenberger Hexen wieder los und sammeln Spenden für einen guten Zweck. In dieser Saison feiern sie ihr 25-jähriges Jubiläum. Bei einer Hexenparty verköstigen die Damen die Besucher morgen auf dem Marktplatz mit Hexensuppe und Getränken.

Mit zwei alten Kinderwägen aus den 1940er Jahren, um den eingesammelten Wegzoll darin zu verstauen, geht es für die 15 Hexen ab 11.11 Uhr auf die Straßen. Zuerst wird bei diesem närrischen Treiben das Rathaus gestürmt. „Wir sind eine lustige Frauengruppe, die viel zusammen unternimmt und bei Umzügen und Faschingsveranstaltungen in den Dörfern mitwirkt“, erzählt Oberhexe Elke Hochstetter. Vor allem sei der Zusammenhalt unter den Frauen sehr schön, auch wenn es zwischen der jüngsten und der ältesten Hexe einen Altersunterschied von vielen Jahrzehnten gebe. Nicht alle Mitstreiterinnen wohnen in Eisenberg, eine Hexe reist sogar aus Deidesheim an. „Wir engagieren uns gemeinsam für den guten Zweck und das schweißt zusammen“, sagt Giselinde Kuzel, die bereits seit 1993 bei den Eisenberger Hexen ist. „Wir sind humorvoll und haben gemeinsam Spaß, das macht unsere Gruppe aus“, sind sich die Damen einig. Bei Umzügen und Faschingsveranstaltungen in der Region sind die Hexen ebenfalls vertreten. Aufgetreten – angeleitet von Yvonne Hochstetter – sind sie bereits bei der Kolpingprunksitzung in Ramsen, erwartet werden sie am Samstagabend noch bei der Sitzung des Gesang – und Musikrings in Eisenberg. In diesem Jahr stechen sie als Matrosen in See. „Jedes Jahr haben wir ein anderes Motto und schneidern dazu die passenden Kostüme“, erzählt Elke Hochstetter. Die passende Choreographie gibt es natürlich dazu. Ihre Tochter Yvonne Hochstetter trainiert die Gruppe einmal wöchentlich, jedes Jahr wird ein neuer Hexentanz einstudiert. Die Kostüme werden auf das Motto abgestimmt und zum Teil selbst genäht. „Wir lassen uns jedes Jahr etwas Neues einfallen. Piraten oder Inderinnen im Sari, es soll immer etwas Besonderes sein“, erzählt die Oberhexe. Natürlich hat jede Dame auch einen Hexennamen. Dabei werde bei der Auswahl des Namens der Kreativität freien Lauf gelassen. Er müsse einfach nur zur Hexe passen, fügt Petra Hinz hinzu, die als „Tusnelda“ ebenfalls schon viele Jahre mit dabei ist. Feste Aufnahmerituale, wie sie mancherorts bekannt sind, gebe es bei den Eisenbergern aber nicht. Leider mangle es an „Nachwuchshexen“, so Hochstetter. Deshalb würde sie sich über Neuzugänge freuen, ganz gleich welchen Alters. Diese müssten Spaß, Geselligkeit und Engagement mitbringen. Alle zwei Jahre steht ein dreitägiger Ausflug für die Damen auf dem Programm. „Mit dem Bus oder Zug haben wir schon zahlreiche Städte und Regionen in Deutschland besucht und viel erlebt“, lacht die Oberhexe. Doch ganz ohne ihre „Hexenmänner“ gehe es dann doch nicht, findet sie. Im Hintergrund würden sie den Frauen einiges an organisatorischer Arbeit abnehmen. Um die neue Homepage beispielsweise – die es seit drei Wochen gibt – kümmert sich ein engagierter Ehemann. Die Idee, eine Hexengruppe zu gründen, wurde während einer Kaffeefahrt von Irmtraud Schulz und ihren Freundinnen geboren. Mit den Jahren habe sich dann ein fester Stamm an Mitwirkendenden gebildet, erklärt Giselinde Kuzel. Als Untergruppe Brauchtum gehören die Hexen der TSG Eisenberg an. „Wir wünschen uns, dass einiges an Spenden für unseren guten Zweck zusammenkommt“, hofft Hochstetter, die während der Veranstaltung in einer Hexenrede über die besonderen Aktionen berichten wird. Wie in den beiden Vorjahren wird das gesammelte Geld wieder in Eisenberg einem der Kindergärten zu Gute kommen. „Diesmal ist der Kindergarten St. Elisabeth in der Sandstraße dran“, verrät Hinz. hexentreiben Die Eisenberger Hexen werden morgen ab 8.30 Uhr die Straßen unsicher machen und von den Passanten und Autofahrern freiwillige Spenden einfordern. Sie ziehen die Adenauer-Straße entlang, besuchen verschiedene Betriebe und Geschäfte, ein Seniorenheim und wollen um 11.11 Uhr wie jedes Jahr das Rathaus überfallen. Weiter geht es dann auf dem kleinen Marktplatz gegenüber der katholischen Kirche, wo Helfer der Hexen bereits ein Zelt aufgebaut haben. Dorthin wird auch zu Suppe und Würstchen eingeladen. Am Nachmittag stehen dann die restlichen Hausbesuche an, in der Fußgängerzone und rund um den Marktplatz werden die Hexen anzutreffen sein. Weitere Infos unter www.eisenberger-hexen.de. |ail/jös

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