Kreis Bad Duerkheim Moderne Bibliothek erwünscht

Die Pläne des Schweizer Architekten Max Dudler für eine Bibliothek an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer liegen seit 2010 in der Schublade. Umgesetzt wurden sie bisher nicht. Es fehlt das Geld. Jetzt will die Uni eine kleinere Variante beantragen.

Der scheidende Rektor Joachim Wieland ist zuversichtlich. „Wir haben klare Signale aus Mainz. Unser Bedarf ist anerkannt. Der Senat ist sich einig, einen neuen Anlauf zu unternehmen“, sagt der Rektor der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften (DUV) auf Anfrage. Er geht davon aus, dass die Speyerer Universität einen neuen Antrag für einen Bibliotheksneubau stellt. Das tut sie seit vielen Jahren, aber ohne Erfolg. Der amtierende Rektor der Hochschule rechnet aufgrund seiner positiven Signale aus der ministeriellen Ebene in der Landeshauptstadt fest mit einer Genehmigung. Eine neue Planung müsse her. Kleiner im Umfang und günstiger im Preis müsse die Bibliothek sein, so Wieland. Das in die Wege zu leiten, sei Sache des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB). Wieland dämpft aber allzu übertriebene Erwartungen an eine schnelle Realisierung: „Der Neubau wird dennoch noch Jahre dauern.“ Er werde es in seiner Dienstzeit als Hochschullehrer nicht mehr erleben, ist er überzeugt. Der Verwaltungsrechtler geht im Herbst 2018 in Ruhestand. Dabei standen die Zeichen für einen solchen Neubau in den vergangenen Jahren immer gut – im Prinzip. Der Bedarf dafür samt einem Rechenzentrum war im Grunde nie angezweifelt worden. Im Gegenteil: Er gilt bereits seit Jahren als dringlich. Deutschlands größte verwaltungswissenschaftliche Fachbibliothek mit rund 315.000 Bänden und 150 Arbeitsplätzen in ihrem Lesesaal platzt aus allen Nähten. Alle Keller sind vollgestellt, Barrierefreiheit fehlt, drei Viertel des Bestands sind wegen des Platzmangels nicht frei zugänglich. Der vorliegende Entwurf für den auf dem Campus im Speyerer Südwesten geplanten Neubau stammt vom Schweizer Architekten Max Dudler. Er datiert bereits aus dem Jahr 2010. Die Bau- und Ausstattungskosten sollten zwischen 20 und 30 Millionen Euro liegen. Vorgesehen war ein mehrstöckiger Neubau mit viel Glas in der Fassade und einer innovativen Methode zur Erwärmung sowie Kühlung mittels Energie aus der Erde. Grob gesagt, handelt es sich bei der Planung optisch um eine Analogie zur 2009 eröffneten Bibliothek der Humboldt-Uni in Berlin. Sie ist ebenfalls von Dudler geplant. Der Entwurf galt als Gewinn für die „Skyline“ von Speyer. Der öffentliche Bau am Osteingang der Stadt könnte als Gegenüber zum Dom auf der Westseite einen spannenden Bogen schlagen. Im Haushalt des Landes für das Jahr 2016 war der Bibliotheksneubau in Speyer nicht enthalten. Die Hochschulvertreter hoffen seit 2011 vergeblich darauf, berücksichtigt zu werden. Dem Land fehlte regelmäßig das Geld. Inzwischen gilt außerdem eine Schuldenbremse für den Haushalt. Deshalb gibt es auch Stimmen an der Uni, die nicht ganz so optimistisch klingen wie die von Rektor Wieland. Eine davon ist die des Leiters der Abteilung Allgemeine Verwaltung, Haushalt, Drittmittel, Gebäudemanagement an der Uni, Claus Ableiter: Er könne zu einem Anlauf für eine neue Planung nichts sagen.