Kreis Bad Duerkheim Klein und bedeutsam

Kurzschwanzmäuse wie die Rötelmaus nagen auch gerne die Rinde junger Bäume an.
Kurzschwanzmäuse wie die Rötelmaus nagen auch gerne die Rinde junger Bäume an.

Mäuse spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem Wald. Wie Förster Joachim Weirich vom Forstamt Bad Dürkheim erklärt, sind die Nager einerseits Nahrung für Raubtiere und halten ihrerseits Insekten in Schach. Jungen Bäumen allerdings können Mäuse durchaus gefährlich werden.

Im Wald leben viele verschiedene Mausarten. „Aber: Maus ist nicht gleich Maus“, erklärt Weirich. „So haben beispielsweise die Fledermäuse wirklich nur den Namen mit den kleinen Säugetieren gemeinsam und Spitzmäuse sind – anders als vermutet – keine Nagetiere, sondern wie Maulwurf und Igel Insektenfresser“. Mäuse sind laut Weirich begehrte Nahrung für viele Raubtiere wie Greifvögel, Eulen, Wildkatzen, Füchse, Marder, Iltisse, Wiesel oder Schlangen dar: „Außerdem tragen sie zur Verbreitung von Samen bei.“ In sogenannten „Mastjahren“ wie 2016, als es besonders viele Bucheckern gab, steigt nach Weirichs Worten die Population der Mäuse rapide an. Die Tiere reagierten auf das erhöhte Nahrungsangebot, indem sie auch ihre Fortpflanzung enorm ankurbelten. Weirich: „Normalerweise haben Mäuse im Sommer zwei bis vier Würfe. In einem Mastjahr mit viel Nahrung kann die Fortpflanzungszeit jedoch verlängert werden. Die Mäuse können dann sogar im Winter Nachwuchs bekommen. Die Jungtiere selbst sind schon nach einem bis zwei Monaten geschlechtsreif.“ Trocken-heiße Sommer seien zusätzlich ideal für Mäuse – ein weiterer Grund, warum in Wald und Garten aktuell außergewöhnlich viele Mäuse anzutreffen sind. Für den Wald können nach Weirichs Worten bei massenhaftem Auftreten die Kurzschwanzmäuse zum Problem werden. Erkennen könne man sie an dem kurzen Schwanz, der nur etwa ein Drittel der Körperlänge misst, und an den relativ kleinen Augen und Ohren. Weirich: „Sie benagen die Rinde von jungen kleinen Bäumen bis zu einer Höhe von zwei Metern. Auch Wurzeln werden nicht verschont. Im schlimmsten Fall stirbt der kleine Baum ab.“ Ein intaktes Ökosystem trage zur Schadensminderung bei. „Ein Fuchs beispielsweise vertilgt etwa 7000 Mäuse im Jahr und eine Eule 2500 Mäuse. Das ist nicht wenig, dennoch können beide eine Massenvermehrung der Mäuse nicht verhindern“, so Joachim Weirich.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x