Kreis Bad Duerkheim Bis 2022 soll Teehaus wieder strahlen

Bei der symbolischen Schlüsselübergabe (von links): Ursula Knoll, Hans-Ulrich Ihlenfeld und Birgit Franz mit Bettina Bürklin-von
Bei der symbolischen Schlüsselübergabe (von links): Ursula Knoll, Hans-Ulrich Ihlenfeld und Birgit Franz mit Bettina Bürklin-von-Guradze am Teehaus in Ruppertsberg.

Beim ersten Teehausfest wurde am Teehaus in Ruppertsberg am Sonntag die Übergabe des Schlüssels gefeiert. Vorbesitzerin Bettina Bürklin-von-Guradze überreichte diesen dem Förderverein Teehaus Ruppertsberg. Dessen Erste Vorsitzende, Birgit Franz, nahm ihn strahlend in Empfang.

„Das ist für mich ein sehr emotionaler Moment“, sagte Bettina Bürklin-von-Guradze. Ihr Vorfahre Ludwig Heinrich Wolf aus Wachenheim hatte das Kleinod 1884 in der Spitzen-Weinlage Hoheburg errichtet. Sie selbst habe das Teehaus, in dem sich Generationen ihrer Familie zu Teestündchen getroffen hätten, nicht mehr in dieser Funktion erlebt. Bei einem Brand im Frühjahr 1994 wurde das Teehaus weiter beschädigt, ein zweiter Brand Anfang November 2014 machte dem Dachstuhl mit seinem Laternchen endgültig den Garaus. Finanziell sei es ihr nicht möglich gewesen, das unter Denkmalschutz stehende Teehaus zu erhalten, sagte Bürklin-von-Guradze, denn sie habe so viele andere denkmalgeschützte Gebäude zu erhalten, unter anderem das Hofgut unterhalb des Teehauses. Da bot sich der Verkauf zu einem symbolischen Preis an einen Förderverein an. Am 12. September wurde der Notarvertrag unterschrieben. Heute sei sie „glücklich, dass das Kleinod erhalten wird“. Sie sei sicher, betonte sie an Birgit Franz gewandt, „dass der Schlüssel bei Ihnen in guten Händen ist“. Tatsächlich dürfte die Wahl-Deidesheimerin als Vorsitzende ein Glücksfall sein: Die Professorin unterrichtet an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege. Unter den 32 Mitgliedern des am 16. Mai gegründeten Vereins sind zudem eine Reihe von Fachleuten: Handwerker, Juristen, Architekten und der Pächter des Hofguts, der schon Interesse daran bekundet habe, das Teehaus für Veranstaltungen zu nutzen. Als erster Baustein sei daran gedacht, im Teehaus eine Außenstelle des Standesamts einzurichten. „Der Weg dahin wird viel Kraft und Geld kosten“, meinte Franz. Sie schätzt das Volumen auf etwa 900.000 Euro, denn das Teehaus solle unter anderem eine Fußbodenheizung und eine Teeküche erhalten. Erster Schritt werde nun „die erhaltende Sicherung“ sein, was bedeute, den Kranz um die Mauerkrone zu erhalten, ohne dabei die Schnitzereien zu beschädigen. Es müsse ein Bretterboden gelegt werden. Danach kann die Firma Gumpp & Maier aus Binswangen damit beginnen, das Holzgerüst für den Dachausbau zu errichten. Sie hat das Holz für die Dachreparatur gespendet. Trotzdem fehlen allein für den Dachaufbau noch rund 115.000 Euro. Bis zum Jahreswechsel solle die Dachkonstruktion aufgebracht sein. „Wir wollen keine Provisorien.“ Als Architekt konnte Mathias Henrich aus Speyer gewonnen werden. Er kennt das Teehaus noch aus der Zeit vor dem Brand. 2022 sollten die Arbeiten abgeschossen sein. „Das hängt natürlich auch von den Spenden ab“, sagt Franz. Große Schecks haben die Sparkasse Rhein-Haardt, die VR-Bank Mittelhaardt und die Pfalzwerke AG mitgebracht.

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