Bad Dürkheim Alphons zwischen den Fronten

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An diesem und am nächsten Wochenende heißt es in der Friedelsheimer Schwabenbachhalle wieder „Vorhang auf“ für die Theatertruppe des Feuerwehrvereins. „So wie meiner kann’s keiner“, heißt der überwiegend mit weiblichen Rollen ausgestattete Mundart-Dreiakter, der wie gewohnt mit zwei Pausen zwischen den Akten aufgeführt wird. Gestern Abend war Premiere.

In der Ehe von Rita (Jutta Jacobi) und Alphons (Aaron Scheurer) Gmälich hat eindeutig Rita das Sagen. Alphons macht, was sein liebes Eheweib will, auch wenn das manchmal skurrile Züge hat. Körperliches Schaffen sei nichts für Alphons, er arbeite mehr „mit’m Kopp“, charakterisiert ihn sein Eheweib. Dass Alphons deshalb bloß der ganz vergeistigte Physiker ist, stellt sich später im Stück als Irrtum heraus. Jedenfalls hat sich bei Gmälichs unerwartet die Bekanntschaft aus dem Toskana-Urlaub angesagt, Herr (Peter Hoffmann) und Frau Keiner (Anne Reiß), deren Vornamen niemandem einfallen will. Tochter Silke (Christina Gewinner) wird in den Keller ausquartiert, um Platz für die Besucher zu schaffen. Im ersten Akt besuchen die Gmälichs einen Vortrag von Polizeiinspektorin Domina Köder (Ute Krebs) – ihr Name darf gerne wörtlich genommen werden, wie sich bald herausstellt – zum Thema Schutz vor Einbrechern. „Begegnen sie wildfremden Menschen in ihrem Schlaf- oder Wohnzimmer, sind das wahrscheinlich Einbrecher“, klärt sie auf. Die stets geschäftig umher eilende Rita hat ihre Haushaltsarbeit einfach mit zu dem Vortrag genommen und bringt damit Domina Köder dauernd aus dem Konzept. Während die Gmälichs außer Haus sind, steigen zwei weibliche Diebe, Mutter Amelia (Melanie Heck) und Tochter Fanny (Debüt: Luisa Kaltenbach), in ihre Wohnung ein, aber merkwürdigerweise findet Amelia von vornherein, dass es da für sie nichts zu holen gibt. Im zweiten Akt trudeln die Keiners ein, zwei Schwaben mit ausgeprägten Eigenheiten, bei Herrn Keiner auch bisher verborgene, wie sich bald herausstellt, er hat nämlich nicht nur für Wasser eine echte Passion … Silke ist das eher unwillige Empfangskomitee, weil ihre Eltern im Konzert sind. Derweil steigen in das Haus der Gmälichs nicht nur das Einbrecherduo Amelia und Fanny ein, sondern auch Polizistin Köder wählt auf der Jagd nach diesen beiden den Weg durch das Fenster. Das beschwört zwangsläufig komische Verwechslungen herauf. Im dritten Akt sitzen die „Toskana-Bekannten“ endlich am Frühstückstisch der Familie Gmälich und Rita macht keinen Hehl daraus, dass sie der Besuch in ihrer Geschäftigkeit eher stört. Bei der Überreichung des Gastgeschenks bewahrt sie nur mühsam die Selbstbeherrschung. Alphons dagegen gerät am Ende noch einmal heftig zwischen die Fronten. „Wenn das die Rita erfährt, wird meine Zukunft dramatisch verkürzt“, befürchtet er. Doch alles wendet sich zum Guten – allerdings mit Überraschungen. Situationskomik und witzige Dialoge sorgen für Heiterkeit und kurzweilige eineinhalb Stunden reine Spielzeit. Im Dezember begann die Truppe um Regisseurin Gabi Stapf mit den Vorbereitungen, seit Januar wurde geprobt. Souffleuse ist Bianca Heinke. Info Heute sowie nächsten Freitag und Samstag, jeweils 20 Uhr, Einlass 19 Uhr. Karten an der Abendkasse und über Kartentelefon: 0152 29220524. Die meisten Karten gibt es noch für den Freitag.

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