Kreis Bad Duerkheim 400 Stunden Eigenleistung

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Von drei Seiten ist in den letzten Monaten an das Ellerstadter Feuerwehrgerätehaus angebaut worden – um mehr Platz zu schaffen. Dabei waren einige bauliche Probleme zu überwinden. Kosten wird das Ganze voraussichtlichen 745.000 Euro, zu Beginn waren 664.000 Euro eingeplant. Am Donnerstag war Richtfest für die neuen Anbauten.

Einen Zuschuss von knapp 84.000 Euro bekam die Verbandsgemeinde als Trägerin der Feuerwehren für die Erweiterung aus dem Landesschutz-Topf und 63.000 Euro aus dem kommunalen Investitionsstock. Jeweils an den beiden Seiten links und rechts sowie an der Rückseite des bisherigen Feuerwehrgerätehauses sind neue Räumlichkeiten entstanden. Ab 2015 wurde geplant, 2016 mit den Arbeiten angefangen, im Juli 2017 soll das Gerätehaus bezugsfertig sein. Mit den drei Baustellen an einem Gebäude hätten mehrfache Probleme gelöst werden müssen, so Verbandsbürgermeister Torsten Bechtel. Das bedeutete letzten Endes drei bis vier Monate Verzögerung bei der Fertigstellung, unter anderem deswegen, weil beim Ausheben der Baugrube auf der rechten Seite ein Öltank aus dem Boden geholt werden musste. Danach war die Böschung der Baugrube zu steil, damit sie von der Seite nicht nachrutschte, wurde sie mit Mikropfählen stabilisiert. Auf der anderen Seite des Gerätehauses galt es einen vorhandenen Abwasserkanal mittels einer Pfahlgründung zu überbauen. Auf der Seite zum Bürgerhaus hin ist ein Stellplatz für ein neues Löschgruppenfahrzeug entstanden. Das vom Bund bezahlte Fahrzeug soll in absehbarer Zeit in Ellerstadt stationiert sein. Es ergänzt das in Friedelsheim-Gönnheim seit 2015 stationierte Fahrzeug, das der Entgiftung und Entseuchung bei Unfällen dient und ebenfalls vom Bund finanziert wurde. Ein Stellplatz für ein Rettungsboot, ein Büro und Stauraum sind im linken Gebäudeteil ebenfalls untergebracht. Im Anbau hinter dem alten Gerätehaus sind die neuen Umkleiden entstanden, im Anbau rechts wurde der Kameradschaftsraum in das neue Gebäudeteil hin erweitert, darunter ein eigener Raum für die Jugendfeuerwehr geschaffen. „Die Fläche des Gerätehauses ist von 120 auf 240 Quadratmeter verdoppelt worden“, veranschaulichte der Ellerstadter Wehrführer Kurt Rathgeber die Dimension der Anbauten. 400 Stunden Eigenleistung haben die Ellerstadter Wehrleute (24 Männer und eine Frau) in die Neubauten investiert. Hauptsächlich waren sie mit den Abrissarbeiten des alten Jugendfeuerwehrhauses zum Bürgerhaus hin beschäftigt. Bei den Vorbereitungen für den Innenausbau werden die Kameraden dann nochmals gefordert sein, so Rathgeber. Eigentlich sollten elektrische Türöffner an den drei vorhandenen Rolltoren installiert werden, dieser Umbau erwies sich aber als schwierig und teuer. Jetzt kommen an alle Ausfahrten neue, elektrische Tore. Sie sollen zwischen 2000 und 3000 Euro mehr kosten als der ursprünglich geplante Umbau. Laut VG-Wehrleiter Marco Haag ist das wegen der Gewährleistung und der stimmigeren Optik sinnvoll. Das Gerätehaus wurde 1976 gebaut und 1996 energetisch saniert, damals bekam das Gebäude auch sein heutiges Satteldach. Zitiert —„An uns soll’s nicht liegen, im Notfall treffen wir eine Eilentscheidung.“ VG-Bürgermeister Torsten Bechtel zu den Ausführungen des Architekten Ralf Gotha, dass der Bau voraussichtlich Ende Juli fertig sei, wenn notwendige Ratsbeschlüsse das nicht verzögerten. —„Ein guter Beamter prüft erst einmal seine Zuständigkeit und ich bin für die Feuerwehren nicht zuständig.“ Ortsbürgermeister Helmut Rentz war aus Interesse da, legte aber Wert darauf, kein „Offizieller“ zu sein.

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