Rheinland-Pfalz Wohnungseinbrüche: Mehr ausländische Tatverdächtige

Gestellte Einbruchsszene: Mit dem Brecheisen wird eine Kellertür aufgehebelt.
Gestellte Einbruchsszene: Mit dem Brecheisen wird eine Kellertür aufgehebelt.

«Mainz.»Die bei Wohnungseinbrüchen in Rheinland-Pfalz ermittelten Tatverdächtigen kommen häufiger aus dem Ausland als früher. Das geht aus einer bisher nicht veröffentlichten Antwort des Mainzer Innenministeriums auf eine Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Matthias Lammert hervor.

In den Jahren 2011 bis 2014 lag der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen bei Wohnungseinbrüchen landesweit zwischen 25 und 30 Prozent. 2015 stieg dieser Anteil auf 40 Prozent, 2016 dann auf 42 Prozent. Die größte Gruppe stellen dabei albanische Staatsangehörige (7,4 Prozent), gefolgt von Serben (5,9 Prozent) und Rumänen (5,0 Prozent). „Diese Zahlen sprechen für sich“, sagt Lammert. Man müsse sich über diese neue Entwicklung seit 2015 Gedanken machen. Dass aber gerade bei Wohnungseinbrüchen nur ein Bruchteil der Täter ermittelt werden, weist auch die Antwort des Innenministeriums aus: Im vergangenen Jahr wurden in Rheinland-Pfalz 6744 Wohnungseinbrüche bei den Polizeibehörden angezeigt, die Aufklärungsquote betrug jedoch nur 15,9 Prozent. Die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen lag lediglich bei 757 Personen. Vor diesem Hintergrund fordert Lammert eine Erhöhung der präventiven Streifenfahrten der Polizei. Solche vorbeugenden Maßnahmen müssten auch wieder in Wohngebieten erfolgen – erforderlich seien dabei zusätzlich Polizeistreifen zu Fuß. Lammert: „Aber dafür hat unsere Polizei in Rheinland-Pfalz nicht die Zeit, weil die Personalausstattung zu schlecht ist.“ Wer Wohnungseinbrüche verhindern wolle, müsse zu personalintensiven Maßnahmen greifen. Dies gelte sowohl für die Aufklärung solcher Delikte als auch für den Bereich der Prävention. „Darauf hat der Bürger einen Anspruch“, umschreibt der CDU-Abgeordnete seine Position. Knapp zehn Prozent der ermittelten Tatverdächtigen sind Intensivtäter. Wie aus der Antwort des Innenministeriums hervorgeht, gab es 2016 in Rheinland-Pfalz 69 Personen, denen sechs und mehr Wohnungseinbrüche angelastet werden. 21 davon waren albanische Staatsangehörige, 18 waren Deutsche. Nur in den wenigsten Fällen kommt es nach Wohnungseinbrüchen auch zu einer Verurteilung der Täter: 2015 geschah dies nur in 132 Fällen. Zur Einordnung: In diesem Jahr hatte die Polizei 7125 Wohnungseinbrüche in Rheinland-Pfalz registriert. Eine Auswertung des Bundeskriminalamtes hatte gezeigt, dass Wohnungseinbrecher in der Pfalz besonders häufig in Speyer (141 Fälle pro 50.000 Einwohner), dem Kreis Bad Dürkheim (127), dem Kreis Kaiserslautern (121), Zweibrücken (121) und Landau (120) zuschlagen.

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