Rheinland-Pfalz Vorsorge für Atom-Unfall in Kraftwerk Cattenom

«Saarbrücken.» Im Fall eines Atomunfalls im französischen Kernkraftwerk Cattenom will das Saarland schützende Jodtabletten schneller ausgeben können. Dafür werden die derzeit noch zentral in Karlsruhe gelagerten Tabletten Ende September an die Landkreise und die Landeshauptstadt Saarbrücken verteilt.

Im Notfall würden die Kaliumjodidtabletten an Ausgabestellen wie Dorfgemeinschaftshäuser gebracht, erklärt das saarländische Innenministerium. Eine vorsorgliche Verteilung der Tabletten an Haushalte wie zuletzt in Aachen (wir berichteten) sei nicht geplant. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigten, dass nur wenige Menschen die Tabletten vorher holten. „Zudem besteht die Gefahr, dass die Tabletten zum falschen Zeitpunkt – zu früh oder zu spät – eingenommen werden oder im Ernstfall nicht mehr verfügbar sind.“ Bei einem Unfall im störanfälligen Atomkraftwerk Cattenom nahe der deutschen Grenze ist ein Evakuierungsradius von 25 Kilometern vorgesehen. Innerhalb dieser Zone sind Jodtabletten schon jetzt vor Ort eingelagert. Ihre Einnahme im richtigen Moment soll verhindern, dass der Körper radioaktives Jod aufnimmt.

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