Rheinland-Pfalz Lange Warteliste für Nierenkranke

Nierentransplantation am Westpfalzklinikum in Kaiserslautern.
Nierentransplantation am Westpfalzklinikum in Kaiserslautern.

«Mainz». Die 2012 bekannt gewordenen Manipulationsvorwürfe an mehreren deutschen Transplantationszentren haben auch in Rheinland-Pfalz zu einem Rückgang bei den Organspenden geführt.

Zum zweiten Mal hat die Landesregierung jetzt einen Bericht zur Entwicklung der Organtransplantationen vorgelegt: Demnach gab es im vergangenen Jahr 38 Verstorbene, bei denen es zur Organspende kam. Zum Vergleich: 2012 waren es 49 Fälle, 2010 noch 86 Fälle. Die Anzahl der möglichen Organspender im Jahr 2016 in Rheinland-Pfalz gibt die Deutsche Stiftung Organtransplantation mit 52 an – in 13 Fällen habe es jedoch keine Zustimmung der Angehörigen gegeben, in einem Fall sprachen medizinische Gründe dagegen. In Rheinland-Pfalz werden an zwei Krankenhäusern Organtransplantationen vorgenommen: An der Universitätsmedizin Mainz (Herz, Lunge, Niere Leber, Pankreas) und am Westpfalzklinikum Kaiserslautern (Niere, Pankreas). Am häufigsten werden in Rheinland-Pfalz Nieren (45 in 2016) und Lebern (48) transplantiert. Lebensspenden von Nieren gab es im vergangenen Jahr in Kaiserslautern sieben, in Mainz eine. Auf der Warteliste für eine Nierentransplantation standen 2016 beim Westpfalzklinikum 75 Patienten, in Mainz waren es 79. An diesen beiden Zentren sei bereits in der Vergangenheit ein Mehr-Augen-Prinzip bei der Aufnahme von Patienten auf die Warteliste und bei ihrer Einstufung als hochdringlich praktiziert worden, heißt es im Bericht der Landesregierung. Die Manipulationsvorwürfe hatten 2012 die Universitätskliniken Göttingen, Regensburg, München und Leipzig betroffen. Mediziner sollen ausgewählte Patienten bevorzugt mit Spenderorganen versorgt haben. Als Reaktion auf den Skandal wurden die Kontrollmechanismen intensiviert. Südwest Info www.lzg-rlp.de („Themen)

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