Rheinland-Pfalz Kommentar: Zahlenspiele

Die Zwei-Jahres-Bilanz des Hunsrück-Nationalparks lässt Fragen

offen. Insbesondere, was seinen Nutzen für die Region anbelangt.

Nationalparke sollen der Natur, aber auch der Regionalentwicklung dienen. Bei letzterer richten sich die Hoffnungen meist auf den Tourismus. Hier scheint im Hunsrück durchaus noch Luft nach oben zu bestehen. Das lassen schon die vom Statistischen Landesamt veröffentlichten Gäste- und Übernachtungszahlen vermuten. Der Nationalpark liegt innerhalb zweier rheinland-pfälzischer Tourismusregionen, nämlich Naheland und Hunsrück. Beide verzeichneten im vergangenen Jahr unterdurchschnittliche bis rückläufige Gäste- und Übernachtungszahlen. Wie viel davon auf die Nationalparkregion entfällt und wie viel auf externe Einflüsse, geht daraus nicht hervor. Interessant ist die Hochrechnung von Ministerpräsidentin Dreyer, wonach 45.000 Touristen im vergangenen Jahr den Nationalpark besucht haben. Hier reizt ein Vergleich: Die kleine Hunsrückgemeinde Mörsdorf hat für 1,2 Millionen Euro eine Hängeseilbrücke über ein Tal gespannt und damit – ausweislich eines automatischen Zählsystems – bis heute weit über 400.000 Besucher angelockt. Mag sein, dass der Mörsdorfer Erfolg nicht von Dauer ist. Der ist aber auch für den Hunsrück-Nationalpark keineswegs garantiert. Das Beispiel Mörsdorf zeigt allerdings, was mit ungewöhnlichen Ideen bei einem überschaubaren Geldeinsatz möglich ist.

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