Rheinland-Pfalz Hagelabwehr sieht sich für neue Saison gut gerüstet

Der erste der Pfälzer Hagelflieger.
Der erste der Pfälzer Hagelflieger.

«NEUSTADT.» Die Pfälzer Hagelflieger waren gleich zu Beginn ihrer neuen Saison schon mehrfach gefordert. „Die Bewährungsprobe für 2017 wurde erfolgreich abgeschlossen“, meint dazu Dirk Gerling, der Geschäftsführer des „Vereins für Hagelabwehr Vorder- und Südpfalz“. Dieser sehe sich sehr gut gerüstet für seine Aufgaben. Zuwachs fürs Pilotenteam und noch mehr Mitglieder wären aber willkommen.

Seit 11. Mai haben die beiden Flugzeuge des Vereins bereits fünf Mal abgehoben, um die bei Gewittern drohende eisige Gefahr aus der Luft zu bekämpfen. Für die betreffende Zeit seien dem Verein keine Hagelschadensfälle gemeldet worden, stellte Gerling zufrieden fest. Darauf angesprochen, dass es am 13. Mai nachmittags in Neustadt allerdings kurz heftig graupelte, erklärte er, dass man darin trotzdem auch einen Erfolg des in diesem Bereich unterwegs gewesenen Hagelfliegers sehen könne: Man gehe davon aus, dass es auch dessen Einsatz zu verdanken ist, „dass nicht große, sondern nur ganz kleine Hagelkörner runterkamen, die keine massiven Schäden verursachen“. Bei Flügen zur Hagelabwehr – wofür in der Pfalz 2013 ein Pilotprojekt gestartet wurde – wird ein Silberjodid-Aceton-Gemisch in heranziehende Gewitterwolken versprüht. Dies soll bewirken, dass sich statt großer Hagelkörner möglichst kleine ausbilden, die idealerweise vor dem Auftreffen am Boden schmelzen. Seit vergangenem Juli hat der Verein für die Einsätze zwei eigene Flugzeuge – eine Cessna 182N und eine Cessna 182R –, die in Schweighofen beziehungsweise Bad Dürkheim stationiert sind. Zum Fliegen stehen derzeit, abwechselnd in Bereitschaft, insgesamt sieben Piloten zur Verfügung. Über weitere ehrenamtliche Unterstützung für dieses Team würde man sich beim Verein jedoch freuen. Zuwachs wünscht man sich außerdem bei den Vereinsmitgliedern. Deren – inzwischen bei rund 600 liegende Anzahl – wachse zwar ständig, „aber nicht in ganz zufriedenstellendem Umfang“, sagte Gerling. Zur Finanzierung seiner Ausgaben braucht der Verein ausreichend Beiträge. Ziel ist laut dessen Vorsitzendem Reinhold Hörner weiter, eine Mitgliederzahl von 1000 zu erreichen, „um das Projekt auf breitere Füße zu stellen und langfristig zu etablieren“. Beigetreten sind der Vereinigung neben zahlreichen Weinbau- und Landwirtschaftsbetrieben auch schon viele Privatleute, Firmen und Kommunen. Für Interessenten bietet sich übrigens bald eine gute Gelegenheit, sich näher über die Pfälzer Hagelabwehr zu informieren: Am 1. Juni hält der Verein ab 18 Uhr im Kundencenter des zu seinen Mitgliedern gehörenden Mercedes-Benz-Werks in Wörth seine öffentliche Versammlung ab. Infos Der „Verein zur Hagelabwehr Vorder- und Südpfalz“ informiert im Internet unter www.verein-hagelabwehr.de

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