Rheinpfalz Frostfolgen lassen weiterhin bibbern

NEUSTADT. Erneuter Spätfrost hat in der Nacht auf gestern Bauern und Winzern in der Pfalz zum Teil weitere Schäden beschert. Getroffen hat es wieder vor allem Reben und stellenweise auch den Obstbau, wie der Sprecher des Bauern- und Winzerverbandes (BWV) Rheinland-Pfalz Süd, Andreas Köhr, sagte.

Zwar wurde es am Montagfrüh nicht so knackig kalt wie in der Nacht auf den 20. April, aber die Temperaturen sanken örtlich doch deutlich unter null. In der Pfalz verzeichnete die Agrarmeteorologie Rheinland-Pfalz gestern gleich zwei landesweite Tiefstwerte: minus 4,7 Grad Celsius in zwei Meter Höhe zwischen fünf und sechs Uhr in Edesheim (Kreis Südliche Weinstraße) sowie in der Stunde darauf minus 6,9 Grad 20 Zentimeter über dem Boden in Kaiserslautern-Morlautern. Zum Gesamtausmaß der bisher in diesem Frühling durch die Spätfröste angerichteten Schäden im Wein- und Obstbau sowie in der Landwirtschaft meinte Köhr: „Es ist nach wie vor nicht möglich einzuschätzen, auf was es hinausläuft.“ Zumal es noch weiteren Frost geben könnte. Hinsichtlich der gestrigen Kältefolgen in den Weinbergen sagte Jürgen Oberhofer vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) in Neustadt gestern Nachmittag: „Es kamen neue Schäden hinzu, zwar in insgesamt überschaubarem, lokal jedoch teils durchaus heftigem Umfang.“ Insgesamt reiche die extreme Spannbreite der seit vorigem Donnerstag zu beklagenden Frostauswirkungen in Rebflächen von „leichten, durch die Natur weitestgehend ausgleichbaren Schäden bis fast zum Totalausfall in Einzelfällen“. Zu Schädigungen führten die Minusgrade unter anderem auch auf Frühkartoffeläckern, obwohl dort nach Möglichkeit Frostschutzberegnung erfolgte. Zwar ist den heranwachsenden Knollen im Boden nichts passiert, doch stellenweise das Kraut erfroren. Der Neuaustrieb koste die Pflanze Kraft, erklärte Georg Riede, Vorsitzender der Pfälzischen Kartoffelerzeuger-Gemeinschaft. Mit mehr als einem Durchschnittsertrag sei mengenmäßig wohl nicht mehr zu rechnen. |rö

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