Rheinland-Pfalz Dreyer: Nationalfarben nicht umdeuten

«MAINZ.» Zum zentralen Fest der Deutschen Einheit in Mainz erwartet die Landesregierung am 2. und 3. Oktober rund eine halbe Million Besucher.

Die Feier solle vor allem auch jungen Leuten die Stärken der Demokratie vermitteln, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) gestern bei der Vorstellung des Programms. Die Nationalfarben Schwarz, Rot und Gold, die erstmals beim Hambacher Fest 1832 für Einheit und Freiheit getragen worden seien, werden nach dem Willen der Ministerpräsidentin beim Fest eine große Rolle spielen. Sie werde nicht tatenlos zusehen, wenn Rechtspopulisten versuchen, diese Farben umzudeuten. Dreyer forderte die Menschen auf, sich bei der Feier auch auf die Stärken und „die demokratischen Elemente dieses wunderbaren Tages zu besinnen“. Dabei dürfe es dann so laut sein, „dass es das Andere ein ganzes Stück übertönt“. Bei der Feier des Tags der Einheit vergangenes Jahr in Dresden waren Politiker von Hunderten Demonstranten beschimpft und angepöbelt worden. Die zentrale Feier der Einheit wird jedes Jahr von dem Bundesland ausgerichtet, das den jährlich wechselnden Vorsitz im Bundesrat hat. Dreyer ist noch bis Ende Oktober Präsidentin der Länderkammer. Zu dem Fest in Mainz sind Stars wie Laith Al-Deen, Silly und Max Giesinger angekündigt. Außerdem werden der Sänger Tim Bendzko und die ostdeutsche Kult-Gruppe Karat erwartet. Die Party beginnt am 2. Oktober mit einem Bürgerfest. Zum offiziellen Festakt am 3. Oktober sind zahlreiche ranghohe Politiker angesagt. Die beiden Tage sollen mit einer Lichtershow samt Feuerwerk auf einer Rheinbühne enden. Während des gesamten Festes werden strenge Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Weite Bereiche der Mainzer Innenstadt werden komplett für den Verkehr gesperrt. Insgesamt 6000 Polizisten sollen für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Alle 16 Bundesländer wollen sich auf einer sogenannten Ländermeile präsentieren. Der Mainzer Sänger und Liedermacher Andy Ost hat mit seiner Band eigens ein Lied zum Motto des Festes geschrieben: „Zusammen sind wir Deutschland“. Im Landeshaushalt stehen 3,2 Millionen Euro zur Finanzierung der Feier bereit.

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