Kaiserslautern Am Start

Die neue Kindertagesstätte mit Mutter-Kind-Wohngruppe „La Casita“ des DRK in der Wilhelm-Kittelberger-Straße ist am Start. Gestern kamen mit Einrichtungsleiter Thomas Müller und Kita-Leiterin Tina Keller die Teams zusammen, um die Räume fit zu machen für die künftigen Nutzer und Bewohner.

Der Kindertagesstätte stehen auf zwei Ebenen 45 Plätze für drei altersgemischte Gruppen zur Verfügung. In den beiden oberen Stockwerken ist in ebenfalls drei Gruppen Platz für 15 junge Mütter oder Väter mit ihren Kindern. „La Casita“ ist ein überregionales Angebot für psychisch belastete Mütter oder Väter (wir berichteten). In der noch namenlosen Kindertagesstätte wurde in der vergangenen Woche die Grundausstattung an Möbeln und Spielgeräten angeliefert. Das Einräumen und Arrangieren war gestern Aufgabe der Erzieherinnen. Sie sollen die gemeinschaftlich genutzten Räume auch künftig eigenverantwortlich gestalten und möblieren. Jede Gruppe verfügt über einen Gruppenraum samt Nebenraum und Bad/Toilette. Dazu gibt es eine Kinderküche und einen zweite Küche, in der das Mittagessen angerichtet wird, das aus dem nahen DRK-Pflegeheim herübergeschickt wird. „Wir könnten die Kita direkt voll belegen, es gibt schon eine Warteliste“, berichtete die Leiterin. Man werde jedoch Schritt für Schritt vorgehen und ab dem 9. April mit der Eingewöhnung der ersten Kinder beginnen. Eigens für die Zeit, in der die Kindergartenkinder allmählich lernen sollen, ohne ihre vertraute Bezugsperson in der Kita zu bleiben, ist für den wartenden Elternteil ein kleines Elterncafé im Haus eingerichtet. DRK-Landesgeschäftsführer Norbert Albrecht betonte sein Anliegen, nach dem Pflegeheim und dem Betreuten Wohnen jetzt mit der Kita und „La Casita“ eine Brücke zu schaffen zwischen Alt und Jung. Mit den jungen Müttern in „La Casita“ umfasse das Konzept nicht nur zwei, sondern drei Generationen. Er hoffte, damit etwas für die alten Menschen zu tun, die mehr tun wollten, als aufs nächste Essen zu warten; ebenso für die Kinder, die oft gar keine Großeltern in der Nähe hätten. „Wir wollen nicht an Weihnachten ins Altenheim singen gehen, wir wollen die Türen offen halten“, so seine Vorstellung. Die Mütter werden „La Casita“ vom jeweiligen Jugendamt zugewiesen. Die Alternative dazu wäre eine Pflegefamilie für ihr Kind. „Von diesen Frauen geht keinerlei Gefahr aus“, betonte Albrecht, weil Nachbarn solche Befürchtungen geäußert hätten. Die jungen Mütter im Alter zwischen 16 und Anfang 30 Jahren seien vorübergehend nicht in der Lage, eigenständig für sich und ihr Kind zu sorgen. „La Casita“ biete ihnen eine Chance, mit Unterstützung von Fachleuten an eigenen Defiziten zu arbeiten und ihren Alltag zu meistern. Dazu zählen beispielsweise die gemeinsame Essenplanung in der Gruppe, der Einkauf, Reinigungsdienst und zu lernen, Entscheidungen zu treffen. In jeder der drei Gruppen kümmerten sich in sieben Vollzeitstellen Erzieher, Sozialpädagogen und Pädagogen um sie, berichtete Einrichtungsleiter Thomas Müller, der für „La Casita“ zuständig ist. Die erste von drei geplanten Gruppen gehe im Laufe des April oder Mai an den Start. Eine minderjährige Mutter mit zwei Kindern aus Koblenz werde die erste Bewohnerin von „La Casita“ sein. „Unser Ziel ist es, über die Dauer von zwei Jahren die Mütter oder Väter in Ausbildung und Arbeit zu bringen“, sagte Müller. Sie sollten lernen, mit ihrer Krankheit umzugehen und trotzdem eine gute Mutter/ein guter Vater zu sein, auch in Krisenfällen. Die ersten zwei bis drei Monate seien eine Art Clearing-Phase, um herauszufinden, wo das Elternteil steht und welches die geeigneten Maßnahmen sind. Suchtprobleme seien ein Ausschlusskriterium, betonte er. (krh)

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