Bad Dürkheim Schutz für närrische Menge verstärkt

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In Weisenheim am Sand sind in diesem Jahr erstmals alle Ortseingänge so verbarrikadiert, dass kein schwerer Lkw in die feiernde Menge rasen kann.

Wenn es um die Sicherheit der Fasnachtsumzüge geht, dann steht in der Region Bad Dürkheim ganz klar der Umzug in Weisenheim am Sand im Fokus von Polizei und Ordnungsamt. Denn während in Bad Dürkheim an Fasnachtsdienstag bis zu 10.000 Leute auf den Straßen feiern, sind es am Sonntag in Weisenheim am Sand etwa doppelt so viele. Die VG-Verwaltung in Freinsheim rechnet mit einem großen Besucheransturm, da der Faschingsumzug von Ludwigshafen/Mannheim am Sonntag auf der anderen Rheinseite stattfindet. „Dann haben wir auch meist mehr Besucher in Weisenheim am Sand“, erklärt Büroleiter und Pressesprecher Jörg Heidemann. Denn die Rheinbrücke sei für viele Narren ein „Feier-Hindernis“. Das Ordnungsamt werde mit allen Kräften vor Ort sein. Ein größeres Aufgebot stellt auch die Polizei. 40 Sanitäter des DRK kümmern sich entlang der Strecke um mögliche Hilfsbedürftige. Ebenfalls im Einsatz ist die Feuerwehr. Auf Wunsch des Mainzer Innenministeriums muss im Sicherheitskonzept auch der Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt berücksichtigt werden – auch wenn, wie Minister Roger Lewentz in Mainz betonte, keine Erkenntnisse oder Hinweise für eine konkrete Gefährdung für die mehr als 1000 Fasnachtsveranstaltungen in Rheinland-Pfalz vorliegen. Für Weisenheim am Sand bedeutet dies, dass die vier Ortseinfahrten so gesichert werden sollen, dass keine unberechtigten Fahrzeuge in die Besuchermengen rasen können. Dazu werden laut Heidemann an den vier Ortseingängen Großfahrzeuge aufgestellt, die im Notfall auch schnell weggerollt werden können. Das Sicherheitskonzept sei nach einer gemeinsamen Besprechung zwischen der Ortsgemeinde, dem Festkomitee sowie der Polizei entsprechend der neuen Vorgaben nach dem Berlin-Anschlag angepasst worden, erklärte Heidemann. Außerdem gelte das „Standardprogramm“ mit Straßensperrungen, Halteverboten oder Straßenreinigung. „Das haben wir seit vielen Jahren gut im Griff“, so Heidemann. Für den Umzug an Faschingsdienstag in Bad Dürkheim geht Ordnungsamtsleiter Roland Poh nicht davon aus, dass in Sachen Sicherheit mehr getan werden muss als in den Vorjahren. „Da sind andere Umzüge in der Nachbarschaft viel größer“, so Poh. Außerdem gebe es keine Signale von der Polizei, für den Dürkheimer Umzug, der jedes Jahr rund 10.000 Besucher anlocke, verstärkte Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. So liegt in Bad Dürkheim der Schwerpunkt darauf, den Umzug so durch die Straßen zu leiten, dass kein Wagen stecken bleibt oder durch Zugnummern Zuschauer gefährdet werden. „Wir sind mit dem Faschingsverein zum Glück überein gekommen, auf große Fahrzeuge weitgehend zu verzichten, so dass es nicht zu großen Problemen kommen kann“, verdeutlichte Poh. Trotzdem gebe es noch „den einen oder anderen“ großen Traktor, der sich im Kurvenbereich schwerer manövrieren lasse. „Da müssen wir aufpassen, dass keiner reinläuft.“ Alle zur Verfügung stehenden Ordnungskräfte sind deshalb am Faschingsdienstag auf den Straßen – unterstützt von Helfern des THW. Was für den Faschingumzug nicht gilt, müsse aber für den nächsten Wurstmarkt beachtet werden: Vorfälle wie in Berlin und Nizza führten dazu, das Sicherheitskonzept dahingehend anzupassen, sagt Poh. Mit wie vielen Kräften die Polizei vor Ort ist, um bei den Umzügen für die nötige Sicherheit zu sorgen, darüber verrät Peter Strube-Vogt nichts. „Wir werden für alle Teilnehmer, insbesondere in Weisenheim, sichtbare Präsenz zeigen“, drückt es der Leiter des Kriminal- und Bezirksdienstes aus. Die Polizeibeamten sollen auch ansprechbar sein, falls es zu Übergriffen wie in der Silvesternacht 2015 in Köln kommen sollte, so Strube-Vogt. „Dann könnten wir uns auch gleich direkt um die Strafverfolgung kümmern“, so Strube-Vogt. Körperkameras (Body-Cams) oder Videoüberwachung wie auf dem Frankenthaler Umzug würden aber nicht eingesetzt. Frankenthal sei mit der Dürkheimer Region nicht vergleichbar. Hier reiche es völlig aus, mit der nötigen Einsatzstärke den Umzug „zu flankieren“, betont Strube-Vogt.

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