Pfalz Rheinland-Pfalz: Mühsame Suche nach Vertriebswegen von belasteten Eiern

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Fipronil-Eier wurden auch nach Rheinland-Pfalz geliefert. Es dauert aber, die Vertriebswege zurückzuverfolgen. Das liegt auch an den vielen Zwischenhandelsunternehmen.

Zeitaufwendige Rückverfolgung



Mit dem Insektizid Fipronil belastete Eier sind über Rheinland-Pfalz verteilt in den Handel gekommen - die Rückverfolgung erweist sich aber als zeitaufwendig. Es seien noch einige Orte hinzugekommen, sagte eine Sprecherin des Ernährungsministeriums in Mainz am Dienstag. Bisher bestand Klarheit über den Verkauf belasteter Eier in Koblenz und Mainz. Die Überprüfungen dauerten an, es fehlten noch Informationen aus anderen Bundesländern.

Viele Zwischenhandelsunternehmen



Die Strukturen der Geflügelwirtschaft erschweren offensichtlich eine schnelle Rückverfolgbarkeit, sagte Ernährungsministerin Ulrike Höfken (Grüne). Es gebe sehr große Tierbestände in allen Haltungsformen und einen Vertrieb der Ware über zahlreiche Zwischenhandelsunternehmen. „Es zeigt sich, dass unsere Forderungen zur Förderung der Vermarktung von regionalen Produkten sowie ökologisch wirtschaftender bäuerlicher Betriebe aktueller denn je sind“, sagte sie.

Stichprobenartige Kontrollen



Lebensmittelkontrolleure überprüfen nach Ministeriumsangaben stichprobenartig, ob sich im Handel Chargen der vom Rückruf betroffenen Eier befinden. Auch Hinweisen von Verbrauchern werde weiter nachgegangen. Hinweise, dass fipronilhaltige Mittel in rheinland-pfälzischen Geflügelhaltungen zum Einsatz gekommen sind, gebe es nach gezielten Kontrollen bisher keine.

In der EU verboten



Die Verwendung des Insektizids Fipronil bei Tieren, die Lebensmittel liefern, ist in der EU verboten. Derzeit wird angenommen, dass ein belgischer Hersteller einem gängigen Reinigungsmittel Fipronil beimengte und es auch an Legehennenbetriebe in Belgien, den Niederlanden und Deutschland verkaufte. Millionen dieser Eier wurden nach Deutschland, Schweden und in die Schweiz geliefert. Supermärkte nahmen millionenfach Eier aus den Regalen und ließen sie vernichten. Zudem gab es erste Rückrufe für Produkte mit verarbeiteten Eiern.

Herkunft kenntlich machen



Nach bisherigen Erkenntnissen sei die Beimischung von Fipronil in das Reinigungsmittel illegal erfolgt, sagte Höfken. Gegen kriminelle Machenschaften sei man leider niemals gefeit. Daraus müssten schnell die richtigen Lehren gezogen werden, sagte sie.
Höfken setzt sich dafür ein, die Angabe der Haltungsform der Legehennen bei verarbeiteten Produkten wie Nudeln oder Gebäck verpflichtend vorzuschreiben. Das schaffe Transparenz und fördere eine bewusste Kaufentscheidung. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hatte eine Kennzeichnung der Herkunft von Lebensmitteln, in denen Eier verwendet wurden, gefordert.





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