Pirmasens Pirmasenser Jobcenter will Langzeitarbeitslosen Perspektive bieten

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Seit Anfang des Jahres ist das Jobcenter in Pirmasens beim Bundesprogramm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ dabei.

„Langzeitarbeitslosigkeit ist ein Problem, das unsere Stadt schon lange begleitet. Derzeit sind in Pirmasens 3666 Menschen arbeitslos gemeldet, davon sind 2526 Langzeitarbeitslose. Selten gelingt es, diese Menschen langfristig auf dem Arbeitsmarkt zu etablieren, deshalb haben wir großes Interesse an dem Bundesprogramm, das bis 31. Dezember 2018 laufen wird“, erläutert Bürgermeister Peter Scheidel. Die Stadt beteilige sich mit 550.000 Euro an der Maßnahme. Gerade bei Langzeitarbeitslosen sei es wichtig, das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein zu stärken, indem man ihnen neue berufliche Perspektiven offeriere. Die Stadt freue sich, für das Bundesprogramm 26 Arbeitsplätze zur Verfügung stellen zu können, von denen jeder einzelne mit 1370 Euro pro Monat vom Bund gefördert werde. Unter 2526 Langzeitarbeitslosen hat das Pirmasenser Jobcenter 700 Personen ausgesucht, die die Förderungsvoraussetzungen erfüllen. Sie müssen mindestens 35 Jahre alt und mehr als vier Jahre im Leistungsbezug sein sowie gesundheitliche Beeinträchtigungen oder minderjährige Kinder in der Bedarfsgemeinschaft haben. Ausschlaggebend sei ebenfalls eine mangelnde Perspektive am Arbeitsmarkt. 80 Personen haben schließlich Bewerbungsunterlagen abgegeben. Vorstellungsgespräche laufen laut Scheidel derzeit noch. „Die 26 Klienten, die von der Stadt bis Ende Dezember 2018 eingestellt werden, werden auf sieben Einsatzgebiete aufgeteilt“, erläutert Scheidel weiter. Darunter sei eine Stelle in der Familienbegleitung des Paktes für Pirmasens, wo die Langzeitarbeitslosen Familien bei Behördengängen, Arztbesuchen, bei Einkäufen oder bei Aktivitäten des Paktes begleiten. Weitere vier Stellen entfallen auf das Projekt „Fit für Kids“, bei dem die Bewerber in Kindergärten eingesetzt werden. „Hier geht es beispielsweise um gesunde Ernährung der Kinder, gemeinsame Koch- und Backangebote und um die Etablierung zusätzlicher Bewegungs- und Sportangebote“, so Scheidel weiter. Zudem wurden vier Stellen bei dem Projekt „Leben lernen“ zur Verfügung gestellt, bei dem die Teilnehmer am Bundesprogramm in Lern- und Spielstuben eingesetzt werden und dort Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, Förderung der Kreativität und Allgemeinbildung unterstützen. Fünf Stellen stellt die Stadt wiederum bei der Spielleitplanung zur Verfügung, bei der zusätzliche kind- und jugendgerechte Spielräume in Stadt und Vororten geschaffen werden sollen. Weitere fünf Personen werden bei der Pflege des Strecktalparks eingesetzt, während eine Person künftig im Stadtarchiv arbeiten wird und sich an der Erweiterung der Mitmachangebote für Kindergärten und Schulen beteiligt. „Sechs Stellen haben wir bereits am Montag in der Seniorenbegleitung besetzt. Die Langzeitarbeitslosen begleiten Senioren bei Alltagsverrichtungen, leisten ihnen Gesellschaft und gehen mit ihnen zu besonderen Anlässen“, erklärt der Bürgermeister. „Von diesem Angebot profitieren beide Seiten. Die Langzeitarbeitslosen haben endlich wieder eine sinnvolle Aufgabe und tragen dazu bei, dass unsere Senioren nicht vereinsamen“, so Peter Riegel, Leiter des Pirmasenser Seniorenbüros. Schon in der Vergangenheit habe man mit ähnlichen Bundes- und Landesprogrammen in Sachen Seniorenbegleiter Erfolge erzielt. Bei der Kommunalkombi, die von 2008 bis 2011 lief, habe man sechs Seniorenbegleiter im Anschluss in ein festes Arbeitsverhältnis gebracht, bei der Bürgerarbeit wiederum, die von 2011 bis 2014 lief, habe man vier Personen vermitteln können. Generell seien die Chancen für Langzeitarbeitslose in sozialen Bereichen am Besten, weiß Peter Schwarz, Geschäftsführer des Pirmasenser Jobcenters. „Alle kann man nach den zwei Jahren Laufzeit sicher nicht unterbringen. Manchmal scheitert es einfach an der Qualifikation der Klienten, manche sind eigentlich Hilfsarbeiter ohne Ausbildung. Die größten Chancen bestehen in sozialen Bereichen, wo entsprechende Grundqualifikationen schon vorhanden sind“, so Schwarz. |tada

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