Pirmasens Pirmasens: Stadt drückt bei Kanalbaustelle aufs Tempo

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Die Verwaltung will die Arbeiten an der Kanalbaustelle in der Innenstadt forcieren: Ab Montag soll länger und mit mehr Kolonnen gearbeitet werden. Oberbürgermeister Bernhard Matheis machte auch eine klare Ansage, wer einfahren darf: Für kurze Erledigungen in der Bahnhofstraße sei die Zufahrt erlaubt.

Es soll zügiger vorangehen bei den Kanalbauarbeiten in der Bahnhofstraße. Das hat gestern bei einer Pressekonferenz Oberbürgermeister Bernhard Matheis angekündigt. Die Verwaltung reagiere damit auf Hinweise und Vorschläge, die Anlieger und Bewohner der Innenstadt an sie herangetragen haben, so der Verwaltungschef. Auch bei RHEINPFALZ-Recherchen vor Ort war am Donnerstag Kritik geäußert worden, unter anderem an den Arbeitszeiten auf der Baustelle. Die sollen sich ab Mai ändern. Tiefbauamtsleiter Michael Maas erklärte, es werde in zwei Schichten gearbeitet, von 6 bis 15 Uhr und von 12 bis 21 Uhr. Auch sei seit Montag eine vierte Kolonne im Einsatz. Mehr gehe nicht, sonst laufe man sich gegenseitig in den Füßen herum. Samstags werde auch in Zukunft nicht gearbeitet, weil da am meisten Frequenz in der Stadt sei. Unklarheiten beseitigt wurden gestern auch bei der Frage, wer denn nun als Anlieger in die Bahnhofstraße durch die Fußgängerzone einfahren darf. OB Matheis wertete die bisherige Zurückhaltung beim Einfahren als „ein Zeichen für die Rechtstreue der Pirmasenser“. Stellte aber klar: Wer als Kunde einfahre, um in einem der Geschäfte in der Bahnhofstraße, egal ob beim Hörgeräteakustiker oder beim „Apfeldoktor“ etwas zu erledigen, dürfe das tun. Das gelte aber nur für Besorgungen in der Bahnhofstraße, nicht für einen Bummel durch die Fußgängerzone. Gleichwohl werde es verstärkt Kontrollen in der Fußgängerzone geben, etwa, wenn zu schnell gefahren werde. Tiefbauamtsleiter Maas sagte gestern auch, ab „Dienstag können wir Strecke machen.“ Eine knifflige Stelle bei den Kanalbauarbeiten in Höhe der Verbandsgemeindeverwaltung, wo unter Versorgungsleitungen gearbeitet werden musste, sei geschafft. Jetzt gehe es schneller voran. Eine klare Absage erteilte Maas Überlegungen von Anliegern, Fernwärme- und Kanalbauarbeiten in einem Rutsch zu machen. „Parallel geht gar nicht“, erläuterte er. Der Kanal liege vier Meter tief in der Erde, die Fernwärmeleitung verlaufe daneben. Man könne nicht zwei Gräben nebeneinander aufmachen. Außerdem würde es bei der Materialbelieferung Behinderungen geben. OB Matheis, der diese Woche mehrmals selbst auf der Baustelle war und mit Anliegern gesprochen hat, betonte: „Ich wollte es anfangs auch nicht glauben. Aber es geht nicht, aus statischen, technischen und logistischen Gründen.“ Maas betonte mehrfach, die Verantwortlichen hätten sich „intensiv Gedanken darüber gemacht“, wie die Beeinträchtigungen für die Anlieger so gering wie möglich gehalten werden können. Ängste von Anliegern, die Baustellenfahrzeuge in der Fußgängerzone könnten langfristig das Pflaster beschädigen, nehmen Baudezernent Michael Schieler und Tiefbauamtsleiter Maas zwar ernst, betonen aber: Die Fußgängerzone werde das aushalten, sie sei baulich so ausgelegt, Anlieferverkehr und Müllfahrzeuge passierten schließlich auch die Hauptstraße. Zudem seien bewusst kleinere 18-Tonner als Baustellenfahrzeuge gewählt worden. Von ihnen seien im Schnitt täglich 13 in der Fußgängerzone unterwegs. Mehr sollen es auch in den nächsten Wochen nicht werden. Vorsichtshalber sei aber eine Beweissicherung vor Baubeginn gemacht worden, für den Fall, dass das Pflaster doch leide. Dann müsse die Baufirma für Schäden aufkommen. Die Verwaltung hat auch die Engstellen in der Fußgängerzone überprüft und ist überzeugt: Bei einer Fahrzeugbreite von 2,70 Meter inklusive Außenspiegel gebe es nirgendwo Probleme, auch nicht im Sommer, wenn die Pirmasenser wie gewohnt in den Straßencafés sitzen.

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