Pfalz Pirmasens: Betreuungsgeld beliebt

Das Betreuungsgeld für Eltern, die ihren Nachwuchs nicht in eine Krippe schicken, wird möglicherweise vom Bundesverfassungsgericht gekippt. In Pirmasens ist die Nachfrage groß.

Für die im Jahr 2013 geborenen Kinder wurden 176 Anträge auf Betreuungsgeld bewilligt, erklärte die Stadtverwaltung auf Anfrage. Das sei eine Quote von 58 Prozent. Nach Angaben von Markus Zwick, Leiter des Amtes für Jugend und Soziales, erhalten aktuell noch 95 Antragsteller Betreuungsgeld, 81 haben Zwick zufolge ihre Kinder mittlerweile in eine Kita gegeben. Es zeichne sich ab, dass die Mehrzahl der Antragsteller das Geld nur für das zweite Lebensjahr in Anspruch nehme und die Kinder dann in einer Kita anmelde. Da das Betreuungsgeld erst mit Beginn des 15. Lebensmonats ausgezahlt wird, liegen für die 2014 Geborenen noch keine Zahlen vor.Zwick sagte, die Stadt habe das Betreuungsgeld weder offensiv beworben, noch generell versucht, Kinder in Kindertagesstätten zu navigieren. „Grundsätzlich ist es nicht die Entscheidung der Stadt, sondern der Eltern, ob ihre Kinder eine Kita besuchen oder zuhause betreut werden.“ Dieses Elternrecht achte und respektiere die Stadt. Im Rahmen des U3-Ausbaus sei eine Elternbefragung gemacht worden, um die Platzkapazitäten den Familienbedürfnissen anzupassen. Grundsätzlich habe die Stadt keine Bedenken, „wenn Eltern sich dafür entscheiden, ihre Kinder in den ersten beiden Lebensjahren selbst zu betreuen“. Für Kinder in besonderen sozialen Problemlagen hält die Stadt es allerdings für sinnvoll, eine frühzeitige Betreuung in einer Kindertagesstätte wahrzunehmen. Dafür werbe sie auch. Hier setze das Betreuungsgeld ein problematisches Signal. (cla)

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