Pfalz Neustadt: Rücktritt vom Opferverband nach Islam-Schmähung

Neustadt (epd/swz). Der langjährige Vorsitzende der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG), Rainer Wagner aus Neustadt, ist laut Medienberichten zum Rücktritt gedrängt worden.

Der Prediger des Evangelischen Gemeinschaftsverbands Pfalz war am 23. April offiziell aus gesundheitlichen Gründen vom UOKG-Vorsitz zurückgetreten und hatte seinen Sitz in der Experten-Kommission des Bundestages zur Zukunft der Stasi-Unterlagenbehörde niedergelegt. Laut „Berliner Zeitung“ waren anti-islamische, homophobe und antisemitische Äußerungen die Gründe dafür. Zum Verhängnis wurde dem 63-jährigen Prediger der Neustadter Stadtmission offenbar ein Auftritt in Ungarn 2006. In dem 2014 auf Youtube veröffentlichten Vortrag kritisierte Wagner unter anderem, dass es in Deutschland 2400 Moscheen gebe, in denen „islamischer Götzendienst betrieben“ werde. Mohammed sei „ein elender Mörder und Lügner gewesen“. Den USA attestierte er eine „primitive Form der Kultur“ und den Israelis Blindheit, so lange sie Jesus nicht hätten. Wegen dieser Äußerungen kritisierte der Verein „17. Juni 1953“ Wagner als „Ayatollah aus Neustadt“. Gleichzeitig wurde die Frage aufgeworfen, ob jemand, der sich so äußere, öffentliche Ämter bekleiden dürfe. Wagner sagte, die Kampagne gegen ihn werde von rechtsextremistischen Kreisen betrieben, die der UOKG schaden wollten. Seine Aussagen von vor fast zehn Jahren würde er heute nicht mehr so formulieren. Er habe nie einzelne Muslime angegriffen, sondern wehre sich nur dagegen, „diese heidnische Religion mit dem christlichen Glauben gleichzusetzen“. Wagner ist seit 1999 ordinierter Prädikant der pfälzischen Landeskirche. Außerdem ist er stellvertretender Landesvorsitzende der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU Rheinland-Pfalz. Grüne und SPD forderten die CDU am Montag auf, sich von Wagner zu distanzieren.

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