Wirtschaft Mutterstadt: Wechsel an Pfalzmarkt-Spitze?

Mutterstadt. Beim Pfalzmarkt Mutterstadt gibt es offenbar erste Ansätze, wie es an der Unternehmensspitze weitergeht. Eine für heute terminierte außerordentliche Generalversammlung, bei der eine Aussprache zum Thema Vorstand vorgesehen war, haben die Vorstandsmitglieder Johannes Trauth und Markus Nöthen gestern kurzfristig abgesagt.

Als Grund nennt der Obst- und Gemüseerzeuger, dass erste Schritte geklärt seien, was die Zukunft von Trauth und Nöthen betrifft. Nach Auskunft von Ulrich Kreiselmeier, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, sollen in den nächsten Wochen weitere Entscheidungen fallen. Konkret wollte sich Kreiselmeier nicht äußern. Nach RHEINPFALZ-Informationen haben Aufsichtsrat und Beirat mit Trauth darüber gesprochen, ob der 59-Jährige nach einer Übergangsphase vorzeitig aus seinem unbefristeten Vertrag aussteigt. Trauth selbst war gestern nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Nöthen teilte auf Anfrage mit, dass es auch mit ihm ein Gespräch über Vertragsinhalte geben wird. Möglicherweise wird es um die Befristung seines Vertrags gehen. Beide Lösungen werden wohl mit höheren finanziellen Belastungen für den Pfalzmarkt verbunden sein, der vergangenes Jahr 166 Millionen Euro umsetzte und einen Vorsteuer-Gewinn von 1,2 Millionen Euro erwirtschaftete. Auslöser für die geplante außerordentliche Versammlung waren Bestrebungen des Aufsichtsrats, die Unternehmensspitze neu zu besetzen (wir berichteten). Offizielle Aussage: um das Unternehmen mit Blick auf künftige Herausforderungen neu aufzustellen. Hinter den Kulissen war jedoch zu hören, dass die Chemie zwischen Trauth, seit 2009 im Vorstand, und Nöthen, seit 2012 an der Pfalzmarkt-Spitze, nicht stimmt. Die mangelnde Kommunikation zwischen beiden habe die Atmosphäre in den ehrenamtlichen Gremien belastet. Um beide Vorstandsmitglieder auf eine Linie zu bringen, hat der Aufsichtsrat die Nachfolger-Suche ins Spiel gebracht, dabei aber auch Dritte damit beauftragt. Nach dem dies an die Öffentlichkeit gelangte, war die Zündschnur für den Zoff bei der Juni-Versammlung gelegt. Eine zweite Versammlung, bei der es möglicherweise wieder zu verbalen Attacken kommt, wollten die Genossen offenbar vermeiden. Deshalb haben sich die Gremien nach Angaben von Insidern entschlossen, die Personaldebatte in Ruhe intern zu führen. Die nächste ordentliche Versammlung wird zu Beginn des zweiten Halbjahrs 2016 terminiert werden. Voraussetzung für das jährliche Treffen sei die Prüfung des Geschäftsabschlusses, wie Markus Nöthen auf Anfrage erläutert. Bei der Sitzung 2016 werden turnusgemäß alle Gremien neu besetzt. Dies war zunächst auch für heute vorgesehen. Zuvor sollten jedoch die Beirats- und Aufsichtsratsmitglieder abberufen werden, sofern sie nicht von sich aus auf das Mandat verzichten. Dies hat der bisherige Aufsichtsratschef Gerhard Zapf, der bei der Juni-Sitzung Ziel persönlicher Angriffe war, inzwischen getan.

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