Frankenthal Mehr Platz für Frankenthaler Geschäfte

Die Frankenthaler besorgen Artikel des täglichen Bedarfs nicht ausschließlich im ortsansässigen Einzelhandel, sondern auch auswärts. Zusätzliche Verkaufsflächen sollen helfen, die Kaufkraft besser als bisher in der Stadt zu binden.

Das nur in Teilen fortgeschriebene Einzelhandelskonzept, das sich in einem ersten Schritt auf die Lebensmittelbranche beschränkt (wir berichteten am 21. März), haben die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses diese Woche grundsätzlich positiv bewertet. Es gab allerdings auch skeptische Stimmen, ob angesichts der starken Konkurrenzsituation weitere Kaufkraft in der Stadt Frankenthal gebunden werden kann. Als Zielvorgabe nannte Karsten Schreiber von der Isoplan-Marktforschung Saarbrücken in seinem Vortrag eine Kaufkraftbindungsquote von 110 Prozent und eine Erweiterung der Verkaufsflächen um 3900 Quadratmeter. Aktuell werde bei Lebensmitteln ein Jahresumsatz von rund 105 Millionen Euro bei einer Kaufkraft von 112 Millionen Euro erwirtschaftet. Das entspreche einer Quote von 94 Prozent. Erhebliche Versorgungsdefizite bestünden westlich der Bahnlinie. Die Kernstadt mit 219 Geschäften bezeichnete Schreiber als „relativ intakt“. Um die Funktion Frankenthals als Mittelzentrum zu stärken, bedürfe es der sinnvollen Organisation einer wohnungsnahen Grundversorgung, führte der Experte weiter aus. Erweiterungspotenziale sehe er nicht nur auf dem KBA-Gelände an der Lambsheimer Straße, sondern auch im Süden der Stadt: beim Nebenzentrum Jakobsplatz, dem ehemaligen Sportplatz an der Schraderstraße sowie für die in der Daniel-Bechtel-Straße ansässigen Discounter. An dem künftigen Einzelhandelskonzept solle auch die Öffentlichkeit beteiligt werden, kündigte Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) in der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses an. Die übrigen Sortimentsbereiche würden sukzessive überarbeitet. „Wir sind glücklich über diese Grundlagen“, betonte CDU-Sprecherin Gabriele Bindert. Sie ermöglichten eine gleichmäßige Planung, die das Ziel verfolge, die Kaufkraft des Mittelzentrums Frankenthal zu steigern. Auch Alis Hoppenrath (SPD) hielt das Konzept für „interessant und aufschlussreich“. Gerade im Einzelhandel sei eine rasante Entwicklung zu beobachten, viele Geschäfte wollten expandieren. Es bedürfe der sorgfältigen Abwägung, was vor diesem Hintergrund in Frankenthal möglich sei. Von einer Kaufkraft von über hundert Prozent sei er nicht so begeistert, sagte Gerhard Bruder (Grüne/Offene Liste). Sie zu erreichen, sei mit Blick auf die umliegenden Märkte in der Nachbarschaft sehr schwer. Und David Schwarzendahl (Linke) nannte es ein „Kunststück“, die Quote von 110 Prozent zu schaffen. Rück-Spiegel

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