Rheinpfalz Luna lebt

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TRIPPSTADT. Seit Dezember überträgt der Sender, den das Luchsweibchen Luna am Hals trägt, keine Daten mehr. Damit stellte sich die Frage: Ist bloß das Gerät defekt oder ist dem Ende Juli bei Waldleiningen freigelassenen Tier etwas zugestoßen? Jetzt gibt es die Antwort: Die vermisste Luna lebt, sie streift nach wie vor durch den Pfälzerwald.

Zu dieser Erkenntnis haben ein Spaziergänger, zwei Hunde und ein Forschungsinstitut beigetragen. Der Spaziergänger hatte Anfang April einen Luchs im Wald nördlich von Lambrecht beobachtet, der ein auffälliges Halsband trug. Allen sieben Pinselohren, die seit Ende Juli im Pfälzerwald freigelassen wurden, ist ein solches Gerät angelegt worden. Es stellt in gewissen Abständen mit Hilfe des GPS-Satellitennavigationssystems die Aufenthaltsorte der Tiere fest. Dann überträgt ein Sender die Daten zum Luchs-Projektteam in Trippstadt. Zu dem Team gehört mit Michael Back auch ein Jäger. Mit seinen beiden ausgebildeten Fährtenhunden ging Back dem Hinweis des Spaziergängers nach. Denn aus dieser Gegend waren bisher kaum Aufenthaltsdaten der übrigen Luchse aufgefangen worden. Dies sprach dafür, dass der Spaziergänger dort einen Luchs beobachtet haben könnte, dessen Sender nicht mehr funktionierte. Und tatsächlich: Die beiden vierbeinigen Spürnasen stöberten in dem Bereich Luchshaare auf. Und in dieser Woche teilte das Senckenberg-Forschungsinstitut das Ergebnis der Gen-Analyse mit: Es sind Haare von Luna. „Nun besteht Gewissheit: Luna ist weiterhin gesund und munter im Pfälzerwald unterwegs“, freute sich gestern das Luchs-Projektteam. Offensichtlich habe das GPS-Halsband vorzeitig seinen Geist aufgegeben. Dessen Batterie hätte die Datenübermittlung eigentlich bis Sommer ermöglichen sollen. Übrigens: Der Anfang März aus der Westschweiz in den Pfälzerwald umgesiedelte Luchs Arcos lässt es momentan etwas geruhsamer angehen: Nachdem er von Waldleiningen über Neustadt, das Pfälzer Bergland und das Saarland nach Frankreich geeilt war, befindet er sich derzeit in den Vogesen auf der Höhe von Colmar. Info Die Luchs-Hotline nimmt Beobachtungen von Pinselohren unter der Telefonnummer 06306/911199 entgegen.

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