Pfalz LKA: Müll illegal über Grenzen verschoben

Auch aus Müll lassen sich noch Gewinne herausquetschen - manch einer greift dabei zu illegalen Methoden. Unser Symbolbild zeigt
Auch aus Müll lassen sich noch Gewinne herausquetschen - manch einer greift dabei zu illegalen Methoden. Unser Symbolbild zeigt eine Sortieranlage in Berlin.

Müll wird auch in Rheinland-Pfalz illegal über die Grenzen verschoben. Dies hat Donnerstag das Landeskriminalamt (LKA) in Mainz mitgeteilt. LKA-Ermittler hatten in diesem Jahr an zwölf Kontrolltagen 140 Mülltransporte kontrolliert. Über 26 Prozent seien beanstandet worden. Sechs Straf- und 31 Ordnungswidrigkeiten seien dabei angezeigt worden, so das LKA.

Ein Viertel der Transporte nicht in Ordnung



Die rheinland-pfälzische Polizei hatte sich an einer Interpol-Operation beteiligt, bei der mehr als 30 Tage lang in vielen Ländern kontrolliert wurde, um illegale Mülltransfers zu unterbinden. Ergebnis: Laut LKA sollten bundesweit 1,5 Millionen Tonnen Abfall ohne Genehmigung über die Grenzen gebracht werden. Das LKA wurde bei den Kontrollen von den Polizeipräsidien und der Wasserschutzpolizei unterstützt.

Motiv: Billigere Entsorgung



Laut LKA ging es in Rheinland-Pfalz beispielsweise um mit Giftstoffen wie Teeröl belasteter Gleisschotter und Straßenaufbruch. Die Motive, so das LKA auf RHEINPFALZ-Nachfrage, unterscheiden sich von Fall zu Fall stark, sind aber ähnlich gelagert: Der Transfer von Müll über eine Staatsgrenze – übrigens nicht nur der Export, sondern in manchen Fällen auch der Import – macht die Entsorgung billiger oder eröffnet sogar die Möglichkeit, den Abfall als wiederverwertbaren Rohstoff zu deklarieren. Beispielsweise kann mit Giftstoffen belasteter Straßenaufbruch als Beimischung beim Neubau von Straßen verkauft werden.

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