Wirtschaft Landau: Wintershall will wieder bohren

Landau (boe). Die Wintershall Holding GmbH, eine 100-prozentige BASF-Tochter, hat seit 1955 4,5 Millionen Tonnen Erdöl aus ihrem Feld Landau gefördert. Teil eines Investitionspakets von 50 Millionen Euro in den nächsten fünf bis sechs Jahren am Standort sollen auch neue Bohrungen sein.

„Jeder Liter aus Deutschland ist ein Stück Versorgungssicherheit“, sagte gestern Andreas Scheck, Leiter Wintershall Deutschland. Nach seinen Angaben werden in Deutschland jährlich rund 2,6 Millionen Tonnen Erdöl gefördert, was nur knapp 3 Prozent der inländischen Nachfrage entspricht. Wichtiger sei die dabei gewonnene Erfahrung, die einen Wettbewerbsvorteil in anderen Teilen der Welt bedeute. Derzeit arbeitet Wintershall daran, den Entölungsgrad zu erhöhen, denn nach dem bisherigen Stand der Technik kann nur etwa ein Viertel des Öls aus dem Lagergestein gewonnen werden. Diesem Ziel dient ein von der BASF entwickeltes Biopolimer, das am Standort Barnstorf in Niedersachsen eingesetzt wird. Es dickt das zusammen mit dem Erdöl geförderte Wasser an, das zurück in den Untergrund gepumpt wird und das Öl zur Förderpumpe drückt. Außerdem untersucht Wintershall, ob es sich lohnt, stillgelegte Ölfelder in Baden-Württemberg wieder zu erschließen. Mit einer verbesserten 3D-Seismik, der Erkundung des Untergrunds mittels Schallwellen, sollen weitere Ölreserven gefunden werden. Zuletzt hatte Wintershall 2011 in Dammheim eine neue Förderbohrung niedergebracht, weitere sollen in den kommenden Jahren folgen. Im Feld Landau stammt das Öl aus acht Sandsteinschollen in bis zu 1800 Meter Tiefe. In Landau beschäftigt Wintershall gut 20 Mitarbeiter, bundesweit sind es 400, weltweit 2500. Weitere Ölfelder gibt es in Rheinland-Pfalz in Speyer (Palatina Geo Con und GDF Suez) und im rheinhessischen Eich (Exxon Mobil).

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