Pfalz Kirchheimbolanden: Kündigungen bei Potters-Ballotini könnten mit Sovitec-Fusion zusammenhängen

Wenige Beschäftigte halten den Betrieb des Werkes von Potters-Ballotini in Kirchheimbolanden am Laufen.  Foto: Stepan
Wenige Beschäftigte halten den Betrieb des Werkes von Potters-Ballotini in Kirchheimbolanden am Laufen.
Hat die Kündigung der Mitarbeiter von Potters-Ballotini in Kirchheimbolanden etwas mit einer Fusion des Unternehmens zu tun?

SPD-Bundestagsabgeordneter Gustav Herzog (Zellertal) hat diesbezüglich der Unternehmensleitung in den USA wie auch dem Bundeskartellamt einen Brief geschrieben. Hintergrund ist, dass Potters mit dem belgischen Unternehmen Sovitec einen Mitbewerber übernommen hat. Allerdings gehört Sovitec in Deutschland nicht dazu. Das hat die US-Muttergesellschaft PQ Corporation so mitgeteilt. Hier hatte das Bundeskartellamt nicht mitgespielt, wie in einem Fallbericht des Amtes nachzulesen ist. Dort hatte man bei einem solchen Zusammenschluss ein Monopol bei der Herstellung von Mikroglasperlen befürchtet.

Herzog: „Standort ohne Chance“



„Diese Konstruktion der Fusion hat allerdings schwerwiegende Konsequenzen für die Beschäftigten am Standort Kirchheimbolanden, da sie nicht Teil des Fusionsprozesses sind. Ihr Standort ist ohne Chance auf ein betriebliches oder tarifvertragliches Sicherungskonzept, und vergleichbare Arbeitsplätze stehen ohne die deutschen Sovitec-Werke offenbar nicht zur Verfügung“, schreibt Herzog in seinen Briefen. Nach Einschätzung des Bundestagsabgeordneten könnte die Ausgliederung der deutschen Sovitec-Standorte nur eine vorübergehende sein. „Damit stellt sich die Frage, ob eine spätere Eingliederung eine erneute kartellrechtliche Prüfung nach sich ziehen würde“, so Herzog. Er bittet den Präsidenten des Bundeskartellamtes um eine Stellungnahme.

Kündigungen „strategische“ Entscheidung



Wie berichtet, hat das Chemieunternehmen Potters-Ballotini nach RHEINPFALZ-Informationen seinen mehr als 40 Mitarbeitern im Werk Kirchheimbolanden völlig überraschend gekündigt. Nur einige wenige Beschäftigte sollen noch bis zum 31. März den Betrieb am Laufen halten. Ein Sprecher der US-Muttergesellschaft sprach auf Anfrage davon, dass der Betrieb aufgrund einer „strategischen Geschäftsentscheidung“ reduziert werden solle.

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