Pfalz Hohe Steuernachzahlung für Frankenthaler KSB-Konzern

 Von dem Geld, das KSB an die Klein Pumpen GmbH zahlte, hat auch die Gründernachfahren-Familie Kühborth partizipiert.  Foto: BOL
Von dem Geld, das KSB an die Klein Pumpen GmbH zahlte, hat auch die Gründernachfahren-Familie Kühborth partizipiert.

Weil Leistungen der KSB AG, an Personen, die dem Mehrheitsaktionär, der früheren Klein Pumpen GmbH, nahestehen nicht korrekt abgerechnet wurden, muss der Pumpen- und Armaturenkonzern für die Jahre 2006 bis 2016 zusammen mehr als 3 Millionen Euro an Steuern nachzahlen. Ein Sprecher von KSB bestätigte entsprechende Informationen des SWR. Im Zusammenhang mit Prüfungen seien im Namen mehrerer Personen Steuerquellen offengelegt worden. Mit den Finanzbehörden habe KSB eine Einigung erzielt. Zu einem Steuerstrafverfahren ist es nach Angaben des Sprechers jedoch nicht gekommen.

Millionenrückstellung schon im Mai



Unregelmäßigkeiten hatte der Konzern bei der Hauptversammlung im Mai angesprochen (wir berichteten). Vorstandsmitglied Peter Buthmann sprach davon, dass mit Blick auf den geplanten Rechtsformwechsels von der AG zu einer Kommanditgesellschaft auf Aktien mit einer Management SE als Vollhafterin das Unternehmen Leistungen überprüft habe. Dabei ging es um das Überlassen von Grundstücken, Parkanlagen und Immobilien von KSB an die Klein Pumpen GmbH (heute: Johannes und Jacob Klein GmbH), die ihren Sitz in der Lambsheimer Straße in Frankenthal hat, „und ihr nahestehende Personen“, wie Buthmann ausführte. Gemeint ist damit die Familie Kühborth. Wegen des laufenden Verfahrens wollte KSB im Mai keine näheren Auskünfte geben, was Aktionärsvertreter heftig kritisierten. Die Leistungsbeziehungen, die Rede ist auch von Gärtnerarbeiten in der Villa Klein, waren im Mai bereits korrigiert beziehungsweise abgestellt worden. Die von Wirtschaftsprüfern festgestellten Vorfälle hatten im Mai laut KSB bereits ein Volumen von 1 Million Euro. Für Eventualschulden war auch eine Rückstellung über 6 Millionen Euro gebildet worden.
Gegenüber dem SWR ließ Klaus Kühborth, Nachfahre der Gründerfamilie, mitteilen, dass die Familie an der vollständigen Aufklärung aktiv mitgewirkt habe. Anlegerschützer Andreas Lang sagte gegenüber dem Sender, dass die jetzige Steuernachzahlung nur die Spitze eines Eisbergs sei.

x