Pfalz BASF-Hauptversammlung: Familien der Opfer des Massakers von Marikana fordern 8 Millionen Euro

Ludwigshafen. Wenn am Freitag um 10 Uhr die Hauptversammlung der Ludwigshafener BASF SE in Mannheim beginnt, dann wird – wie im Vorjahr – der anglikanische Bischof von Pretoria, Johannes Seoka, auf der Rednerliste stehen. Er setzt sich ein für die Familien der Opfer des Massakers von Marikana vom 12. August 2012. Damals wurden 34 streikende Minenarbeiter erschossen. Ein zierlicher älterer Herr im Priestergewand mit einem silbernen Kreuz auf der Brust hatte auf der BASF-Aktionärsversammlung vor einem Jahr einen beeindruckenden Auftritt. Der südafrikanische Bischof Johannes Seoka von der anglikanischen Kirche Pretoria berichtete über die Erschießung von 34 streikenden Arbeitern einer Platinmine des britischen Lonmin-Konzerns in der Nähe von Pretoria durch die südafrikanische Polizei am 16. August 2012. Der Ludwigshafener Konzern ist einer der größten Platin-Abnehmer von Lonmin. Der Bischof, der unter anderem vom Kölner Dachverband der Kritischen Aktionäre unterstützt wird, appelliert an die Verantwortung der BASF für ihre Lieferkette. Am Freitag wird Seoka, der mit Hinterbliebenen der erschossenen Minenarbeiter angereist ist, seine Forderungen bekräftigen. In einem Gegenantrag zur Hauptversammlung fordern die Kritischen Aktionäre jetzt 8 Millionen Euro für einen Entschädigungsfonds für die Hinterbliebenen. Dem Bischof ist es gelungen, bei der BASF und ihren Aktionären Betroffenheit zu wecken über das, was in Marikana geschehen ist. Aber ein Eingeständnis von Mitschuld der BASF und eine finanzielle Wiedergutmachung wird er voraussichtlich auch dieses Mal nicht mit nach Hause nehmen können. Lesen Sie mehr dazu am Freitag im RHEINPFALZ-Wirtschaftsteil. (jeu)

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