Rheinpfalz »NOCTURAMA«: Unpolitischer Terror

In ihrer Wut vereint: „Nocturama“ erzählt von Jugendlichen, die eine Anschlagsserie verüben.
In ihrer Wut vereint: »Nocturama« erzählt von Jugendlichen, die eine Anschlagsserie verüben.

In Zeiten zahlreicher Terrorakte, die vielerorts verübt werden, scheint es beinahe makaber, einen Film über Terroranschläge in die Kinos zu bringen. Bertrand Bonello macht es mit „Nocturama“ dennoch. Der Film erzählt die Geschichte von acht Jugendlichen, die eine Anschlagsserie in Paris verüben. In Sachen Biografie und Herkunft hat die Gruppe nur wenig gemeinsam. Ungeachtet ihres sozialen Status’ scheint sie aber dennoch etwas zu einen: der Verlust des Vertrauens in die Zukunft und die Wut auf das kapitalistische System, was sie zu Terroristen werden lässt. Fast bizzar wird es, als sich die Gruppe nach den Explosionen in einem Luxuskaufhaus versteckt – und dort in einen Konsumrausch verfällt, den sie eigentlich zu bekämpfen scheint. Aber: Das genaue Motiv bleibt unklar. Trotz der Aktualität des Themas ist der Film erstaunlich unpolitisch. Bonello ist bemüht, ein angespanntes gesellschaftliches Klima zu illustrieren. Damit liefert er auch ohne direkten Bezug zur Wirklichkeit Stoff zum Nachdenken.

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