Rheinpfalz »Meine Kollegin ist mein schwerster Fall«

Nachwuchs-Schauspieler aus Grünstadt: Andreas Helgi Schmid als Kommissar Winter.

Porträt: Andreas Helgi Schmid aus Grünstadt spielt in »Professor T.« und in »Dimitrios Schulze«.

Gastspiele in Nebenrollen gab er schon in diversen Tatorten und anderen Fernsehkrimis – zum Beispiel aktuell am Do 2.2. um 20.15 Uhr als Dr. Strawinski in Cüneyt Kayas Mannheim-Krimi „Dimitrios Schulze“ –, jetzt gehört er erstmals fest zu einem TV-Ermittlerteam: der in Mannheim lebende Schauspieler Andreas Helgi Schmid, Jahrgang 1986, in Darmstadt geboren, in Grünstadt aufgewachsen, in Mannheim lebend. Dort treffen wir ihn im Café Prag an einem ungemütlichen Winternachmittag – was seine Lebhaftigkeit aber keineswegs einschränkt. Begeistert erzählt er von seiner Rolle als Kommissar Daniel Winter in der ZDF-Serie „Professor T.“: „Dass der nicht nur ermittelt, sondern auch seine private Geschichte hat mit den Kollegen, das war für mich spannend. Der Professor T. ist grenzgenial, aber er hat auch autistische Züge. Ich finde den nicht so cool, denn ich nehme ihn auch als Konkurrenz wahr, bin nicht sicher, ob nicht meine junge Kollegin ein Auge auf ihn geworfen hat. Das macht mich eifersüchtig, weil ich mit ihr ins Bett gegangen bin und das Gefühl habe, daraus könnte mehr werden. Aber für sie scheint es nicht so wichtig zu sein – sie ist sozusagen mein schwerster Fall. Nach sowas sucht man als Schauspieler, das ist das darstellerisch Reizvolle: Gefühle zu zeigen, indem man sie verbirgt.“ All das werde aber nicht so direkt, wie hier zusammengefasst, ausgespielt, sondern zunächst in Andeutungen gezeigt, die sich im Verlauf der vier Folgen quasi zur Krimi-Hintergrundgeschichte verdichten. Durchaus eine darstellerische Herausforderung für Schmid, der bis vor kurzem zwei Jahre lang festes Mitglied des Düsseldorfer Schauspielhauses war und seit seinem Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart bemerkenswert vielfältig zwischen Bühne, Film, Fernsehen und Hörfunk unterwegs ist. Hauptrollen in zwei Fernsehfilmen, vielbeachtete Theaterinszenierungen, 2016 die Hauptrolle in dem für den deutschen Hörspielpreis nominierten Hörspiel „Screener“, jetzt gleich zwei Fernsehaufritte in einer Woche, am 21. September 2017 die Premiere von Bülent Ceylans Kinokomödie „Verpiss dich, Schneewittchen“ – Andreas Helgi Schmid ist durchaus zufrieden mit dem, was man Karriere nennt. Natürlich sei die Arbeit in einem festen Theaterensemble verlässlicher, andererseits erlaube sie in der Regel nur die Annahme kleinerer Film- und Fernsehrollen. „In diesem Fall hat’s gepasst: einen Tag vor unserer Abschlussveranstaltung am Düsseldorfer Theater kam die Zusage für ,Professor T.’“. Wie es weiter geht? „Ich bin gespannt auf Dinge, von denen ich noch nichts weiß. Gestern kam eine Anfrage, aber ich weiß noch nicht, was dahintersteckt. Demnächst mach’ ich in Hamburg ein Hörspiel. Und dann freu’ ich mich, wenn der Schneewittchen-Film herauskommt.“ Was er da zu tun hat? „Der Bülent macht bei einem Musikwettbewerb mit, und ich bin im Finale sein Gegner.“ Ob er denn auch singe? „Klar!“ Auch das für Andreas Helgi Schmid offenbar eine leichtere Übung ...

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