Rheinpfalz Teamfähigkeit stark gefragt

Die Auswahl an Ausbildungsberufen – auch in der Pfalz – ist sehr groß. Die Serie Berufe mit Zukunft gibt einmal pro Monat Einblicke in einige dieser Berufsbilder: Auszubildende berichten dabei aus der täglichen Praxis. Im Vordergrund stehen relativ neue Berufsbilder, solche, deren Tätigkeitsfeld und Name mehrfach geändert wurden, sowie eher außergewöhnliche Berufe.

„Ich bin gerne in Kontakt mit Menschen. Und hier im Büro habe ich ständig Kontakt. Entweder zu den Kunden, zu unseren Mitarbeitern oder ich hole Angebote bei anderen Unternehmen ein“, sagt Armend Ramadani. Der 24-Jährige hat im Büro seinen Traumberuf gefunden. Aktuell sind das sogar gleich drei Ausbildungsberufe. Mit dem 1. August 2014 wurde die Ausbildung der Bürokaufleute, die der Kaufleute für Bürokommunikation und jener der Fachangestellten für Bürokommunikation zur Ausbildung Kaufleute für Bürokommunikation verschmolzen. Als Zweijähriger war Ramadani aus dem Kosovo nach Bensheim an der hessischen Bergstraße gekommen. Von dort pendelt er zum Ausbildungsbetrieb nach Frankenthal. Nur die Berufsschule darf er, in Rücksprache mit Betrieb und IHK, im heimischen Bensheim besuchen. Nach dem Realschulabschluss und dem Fachabitur besuchte Ramadani zunächst die höhere Handelsschule, ehe er sich doch noch zur Ausbildung entschlossen hatte. „Ich wollte Geld verdienen“, erklärt er den einfachen Grund. Teamfähigkeit muss er dafür mitbringen, erklärt seine Ausbildungsleiterin Andrea Schenk von der Fritz Massong GmbH in Frankenthal. Der Spezialist für Brandschutz, Rettungswesen und Sicherheit mit seinen bundesweit 130 Mitarbeitern legt großen Wert auf die Ausbildung und den Zusammenhalt im Unternehmen. „Wichtig sind bei uns das Vorstellungsgespräch und auch die Probearbeitstage. Der Realschulabschluss wird im Unternehmen als Mindestvoraussetzung für die Ausbildung angesehen. „Bei uns bekommen Bewerber eine Aufgabe gestellt, die sie in höchstens einer Woche bewältigen müssen.“ Dabei geht es um Produktbeschreibungen oder auch Präsentationen. „Uns ist dabei das Engagement wichtig, mit dem die jungen Leute die Aufgabe angehen“, verrät sie. Der Blick auf die Schulnoten sei dabei nicht ganz so wichtig. „Aber wir achten zum Beispiel auf Fremdsprachen. In unserem Fall ist Englisch wichtig für den Auftritt auf Messen und wir haben auch viele Kunden im asiatischen Raum.“ Immerhin werden die fertig ausgebildeten Kaufleute für Büromanagement auch in der Inventur, in den Werkstätten oder in der Kundenberatung eingesetzt. Massong begrüße die Verschmelzung der drei Büroberufe mit zusammen rund 95.000 Auszubildenden. „Es gibt keine Unterschiede mehr. Bewerber lassen sich besser vergleichen.“ Dabei besteht das erste Ausbildungsjahr aus den sogenannten „Kernqualifikationen“. Das sind in groben Zügen die herkömmlichen Prozesse im Ausbildungsbetrieb, sowie die Büro- und Geschäftsprozesse. Im zweiten Ausbildungsjahr können die Auszubildenden aus zehn Wahlqualifikationen zwei auswählen, in denen ihr Wissen für jeweils fünf Monate weiter vertieft wird. Logistik steht dabei genauso zur Auswahl, wie Personalwirtschaft oder Marketing. Das macht Armend Ramadani keine Sorgen. Er wird nur mit Blick auf die neu strukturierte Prüfung etwas nervös. „Man weiß eben noch nicht genau was kommt.“ Klar ist zumindest, dass auch schon die Zwischenprüfung als Teil der Abschlussprüfung gewertet wird. Auch das ist zu schaffen, ist sich Ausbilderin Andrea Schenk sicher. Sie schickt nach Ramadani schließlich auch zwei junge Damen ins Rennen, die noch ein wenig nervöser sind. „Junge Männer sind in der Ausbildung oft selbstbewusster, dafür sind die Mädels meistens etwas genauer“, schildert sie lachend den Hauptunterschied. Erlernbar ist der Beruf aber für beide Geschlechter. Und die Aufstiegsmöglichkeiten danach sind hervorragend. „Bei uns kann man es im Anschluss mit dem Handelsfachwirt bis zum Bachelor oder auch Master und damit bis zum Niederlassungsleiter bringen“, betonte die Ausbildungsleiterin. Ein Angebot, dass auch für Armend Ramadani gut klingt. „Ich würde nach der Ausbildung gerne weitermachen. Ich will mich spezialisieren und dann eventuell auch im Ausland arbeiten. Mal sehen was kommt“, hat er sich vorgenommen. Info: Viele Infos, Links und Videos zu Ausbildungsberufen gibt es auf der Seite Planet-beruf.de Die Beiträge der Serie sind auch online unter. Die Rheinpfalz.de/berufsbilder zu finden.

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