Speyer Speyer: Zahlen zur Nutzung der Stadtbuslinien liegen vor

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Die Stadt hat erstmals Zahlen für die Nutzung der seit 2014 verkehrenden Stadtbuslinien vorgelegt. Das Ergebnis: Fünf Linien gut, vier Linien schwach.

Problematisch sind aus Sicht von Stadt und DB Regio Bus Südwest GmbH (Ludwigshafen) als Auftragnehmer vor allem zwei Verbindungen, wie Beigeordnete Stefanie Seiler (SPD) auf Anfrage sagt: die 566, die vom Bahnhof aus stündlich eine Runde durch Speyer-Ost ums Kolb-Schulzentrum dreht, und die 567, die vom Bahnhof aus im Stundentakt den Bereich Mausbergweg erschließt. Sie zählten 2016 im Schnitt nur je 70 Passagiere am Tag. Wie berichtet, hatte die DB 2016 gegenüber 2014 ein Plus von 11,8 Prozent auf 1,61 Millionen Fahrgäste bilanziert. „Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar hat den Auftrag, bis zu einem weiteren Gespräch im Sommer Optimierungen zu planen“, nennt Seiler als Ergebnis eines Bilanzgespräches vorige Woche. Eigentlich ist das Auftragsvolumen für die neun Linien bis 2023 vergeben – mit einem städtischen Zuschuss von 700.000 bis 800.000 Euro pro Jahr. Wenn es zu einer Einigung kommt, sind jedoch Änderungen möglich. Für die Stadt müssten diese kostenneutral sein und vom Rat bestätigt werden, so Seiler. Der Ansatz nun: die Linien 566 und 567 zu einer Linie zusammenzuziehen, um die Busse besser auszulasten. „Ich bin optimistisch, dass das klappt“, so Seiler. Sie erwartet auch eine steigende Nachfrage, wenn ab Sommer die Alla-hopp-Anlage neben dem FC 09 geöffnet ist. Zurückhaltender ist die Dezernentin mit Aussagen zur Linie 561, die vom Bahnhof aus stündlich zur Runde um Uni und St.-Vincentius-Krankenhaus aufbricht. Sie werde mit 200 Fahrgästen am Tag ebenfalls als eher schlecht angenommen eingeschätzt, was Seiler „verwundert“. Hier werde geprüft, ob die Strecke verändert werden kann. Wenn 2018 die Brücke in der Oberen Langgasse saniert werde, seien ohnehin Umwege nötig. Dann sei eine Testphase denkbar. Ob die vom Krankenhaus gewünschte Verdichtung auf einen Halbstundentakt angesichts der Nutzerzahlen eine Chance hat, will Seiler nicht prognostizieren. Keine Änderungen geplant sind an der 2014 mit Zusatzkosten neu eingeführten und politisch umstrittenen Linie 569, die in einer Rundfahrt Cura-Center, Quartiersmensa und Auestraße anbindet. Die auf dieser Strecke kleineren Busse sind oft nicht allzu gut besetzt, der Anbieter sei aber mit den 90 Passagieren am Tag „noch zufrieden“. Allgemein seien die Experten zum Ergebnis gekommen, dass die Linien, die am Hauptbahnhof starten, problematischer seien als die durchgängigen Nord-Süd-Verbindungen. „Vielleicht stellt das Umsteigen doch ein Hemmnis dar“, mutmaßt Seiler. Durchgängige Verbindungen sind die „Renner“ in der Passagier-Hitliste. Ganz vorn liegen die beiden Varianten der früheren „Shuttle“-Linie vom Birkenweg in Speyer-Nord bis zu PFW über die Maximilianstraße: Die eine hat 2100 Passagiere am Tag, die andere 1650. Die Linie vom Bahnhof nach Mechtersheim, die einen Teil der Strecke parallel fährt, hat 950 Fahrgäste. Ebenfalls bestens genutzt sind die durch weite Teile von Speyer-West und -Süd verkehrenden Linien 562 und 563. Erstgenannte kommt laut Seiler auf 880 Fahrgäste, die 563 sogar auf 1280. Zentrale Fragen dabei aus Seilers Sicht: „Wo will die Stadt politisch hin beim Postplatz, wo bei der Maximilianstraße?“ Anders gefragt: Wie viel Verkehr soll dort erlaubt werden? Seilers Anliegen: Die „Maxi“ solle wieder stärker als Fußgängerzone erlebt werden. Sie würde sich über eine öffentliche Debatte darüber freuen, ob die Busse von dort wie bereits heute bei Großveranstaltungen in die Seitenstraßen verbannt werden können. Zusätzliche Testläufe dazu seien dieses Jahr an den Adventswochenenden geplant.

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