Pfalz Mannheim: Aus Luisenpark gestohlener Pinguin mit abgetrenntem Kopf gefunden

Am 16. Februar ist der gestohlene Pinguin aus dem Luisenpark in Mannheim tot aufgefunden worden. Der Kopf des Tieres war abgetrennt. Die Todesursache steht noch nicht fest.

Ermittlungen eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat die Ermittlungen gegen unbekannt eingestellt. Das teilte die Behörde am 6. Februar mit. Trotz umfangreicher Ermittlungen und trotz der eingehenden Untersuchung des Tierkörpers durch das in Karlsruhe ansässige Chemische- und Veterinäruntersuchungsamt könne nicht geklärt werden, wie der Pinguin aus dem Gehege im Luisenparkt verschwunden sei und ob er durch einen Menschen oder ein Tier zu Tode kam.

Mit "hoher Wahrscheinlichkeit" von Raubtier getötet

Der Pinguin ist mit großer Wahrscheinlichkeit von einem Raubtier getötet worden. Laut einer Mitteilung der Polizei vom 3. März ist das das Ergebnis einer weiteren eingehenden Untersuchung dem Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) in Karlsruhe. Dennoch lasse sich nicht mit letzter Sicherheit ausschließen, dass das Tier auch durch Menschenhand zu Tode gekommen sein könnte. Unklar bleibe weiterhin, wie der Pinguin aus dem Gehege verschwunden war. Verwertbare Spuren, die konkret Aufschluss hierüber geben könnten, wurden im Gehege und im Umfeld nicht gefunden.

Untersuchung des Pinguins beendet

Experten haben die Untersuchung des toten Pinguins am 20. Februar abgeschlossen. Ergebnisse hat die Staatsanwaltschaft aber noch nicht veröffentlicht. Der vorliegende Untersuchungsbericht des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts (CVUA) in Karlsruhe müsse erst noch ausgewertet werden, sagte eine Sprecherin der Ermittler. Die Fachleute wollten mit der Untersuchung feststellen, wann und woran der Pinguin verendet war. Sein Verschwinden war am 11. Februar bemerkt worden. Ein Passant hatte den toten Pinguin am 16. Februar ohne Kopf gefunden. Die Behörden schließen aus, dass er im Gehege von einem Wildtier gerissen oder selbst entlaufen sein könnte

Luisenpark erwägt Kameras aufzustellen – Gedenkort geplant

Der Mannheimer Luisenpark kündigte am 17. Februar erhöhte Sicherheitsmaßnahmen an. „Wir wollen zunächst mögliche Nachahmer abschrecken“, sagte Sprecherin Alexandra Wind. Der Park prüfe etwa eine Überwachung per Kamera. Daneben will die Verwaltung in der Nähe des Geheges einen Gedenkort für Pinguin „Nummer 53“ schaffen. „Vorstellbar ist, an der bereits vorhandenen Pinguin-Statue eine Tafel anzubringen“, sagte Wind. „Wir wollen kein Spektakel, aber uns haben viele Zuschriften erreicht.“

Große Anteilnahme in ganz Deutschland

Die RHEINPFALZ-Nachricht, dass der Pinguin tot aufgefunden wurde, verbreitete sich am 16. Februar rasend schnell. Allein unter dem Facebook-Post der RHEINPFALZ teilten Tausende ihre Wut und Trauer mit. "Erschüttert über den Tod, aber auch erschüttert über so wenig Achtung im Umgang mit Lebewesen", schreibt eine Userin auf Facebook. "Da fehlen einem echt die Worte. Ich hoffe man findet diesen Menschen, der diese grausame Tat begangen hat", lautet ein anderer Kommentar. 

Verletzungsmuster deuten auf Tierfraß hin

Der Pinguin, der am 11. Februar gestohlen worden war, ist am 16. Februar tot in der Mannheimer Museumsstraße entdeckt worden. Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat Informationen der RHEINPFALZ bestätigt, wonach das Tier ohne Kopf aufgefunden wurde. "Der Kopf wurde nicht sichergestellt", sagte eine Sprecherin. Polizeisprecher Michael Klump sagte am Freitag: "Die Verletzungsmuster deuten auf Tierfraß hin." Möglicherweise hätten Ratten oder ein Fuchs den Kadaver angefressen.

Möglicherweise hat der Pinguin mehrere Tage am Parkplatz-Zaun gelegen

Die Polizei schließt nicht aus, dass der Pinguin mehrere Tage an dem Parkplatz-Zaun in der Museumsstraße gelegen hat. Die gefundene Flügelmarke mit der Nummer 53 beweist, dass es sich um den entführten Pinguin handelt. In einer am Nachmittag des 16. Februars von der Polizei veröffentlichten Meldung heißt es: "Gegen 8.30 Uhr wurde an einem Zaun am Rande eines Parkplatzes in der Museumsstraße durch einen Zeugen der Körper eines toten Tieres aufgefunden." Die Staatsanwaltschaft Mannheim habe ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt eingeleitet. 

Erschütterung bei den Tierpflegern

"Einen schlimmeren Ausgang hätte der Vorfall um unseren verschwundenen Pinguin nicht nehmen können", sagte Parkdirektor Joachim Költzsch. Dabei gehe es um den emotionalen Wert, den das Tier bei Mitarbeitern und Besuchern gehabt habe. "Wir alle, vor allem unsere Tierpfleger, die sich tagtäglich um das Tier gekümmert haben, sind erschüttert. Erschüttert über den Tod, aber auch erschüttert über so wenig Achtung im Umgang mit Lebewesen."

Wie Pinguin Nummer 53 gestohlen wurde, ist weiter unklar

Die Polizei geht davon aus, dass das Tier gestohlen wurde. Es handelt sich um einen Humboldt-Pinguin, der rund 60 Zentimeter groß ist und eine Flügelmarke mit der Nummer 53 trägt. Humboldt-Pinguine gehören weltweit zu den gefährdeten Arten. Der Diebstahl war bei einer Zählung der Pinguine bemerkt worden. "Die Untersuchung des Geländes hat ergeben, dass der Vogel nicht weggelaufen oder von einem Raubtier verschleppt worden sein kann", sagte eine Sprecherin des Luisenparks. Die Tierrechtsorganisation Peta hat eine Belohnung von 1000 Euro für Hinweise auf den Täter ausgesetzt. 

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