Sport Kommentar: Die Fußball-Pfalz muss helfen

Zweitligist 1. FC Kaiserslautern steht – wie 2008 – am Abgrund. Die Mannschaft braucht den zwölften Mann, um sich zu retten.

Alles sollte besser werden im Jahr eins nach Stefan Kuntz. Die Realität ist eine andere. Der 1. FC Kaiserslautern muss um den Klassenverbleib in der Zweiten Fußball-Bundesliga bangen, kämpft, wenn die Mannschaft denn kämpft, nächsten Sonntag gegen den 1. FC Nürnberg gegen den Abstieg. „Mein Anspruch ist nicht Platz zehn!“ Uwe Stöver wird es mehr als einmal bereut haben, diesen Satz ausgesprochen zu haben. Der FCK kämpfte nach fatalem Fehlstart – Zeugnis einer nach sportlichem Kompetenzgerangel verspäteten und dann verfehlten Kaderplanung – von Anfang an gegen den Abstieg in die Drittklassigkeit. Im August besserten die Lauterer im Kader nach – ermöglicht durch eine Kreditaufnahme von drei Millionen Euro, mit fetten acht Prozent verzinst. Der Erfolg der späten Transfers ist überschaubar: Routinier Mensur Mujdza wurde am Knie operiert, hat keine Sekunde gespielt. Sebastian Kerk, Leihgabe vom SC Freiburg, kam verletzt, deutet sein Potenzial an, ist meist Ersatzspieler. Jacques Zoua war ohne Vorbereitung, machte sich in Lautern fit für den Afrika-Cup, besitzt Klasse, die er nur sporadisch abruft, ist aber nicht der gesuchte Torjäger. Zoltan Stieber begann gut, spielte am besten, als Daniel Halfar fehlte, war nach dem Trainerwechsel außen vor. Ein Volltreffer ist allein Ewerton, Leihgabe von Sporting Lissabon. Der FCK besitzt namhafte Kräfte im Mittelfeld, das aber kaum Chancen kreiert, torungefährlich hoch drei ist. Wut und Enttäuschung – so verständlich sie sind – helfen jetzt nicht weiter. Der FCK braucht seine Fans, um die Relegation zu vermeiden. Denn dieser 1. FC Harmlos ist allein kaum in der Lage, in einem solchen Nervenspiel zu bestehen.

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