Sport FCK-Gegner Aue: Dimitrij Nazarov schaffte im Erzgebirge den Durchbruch

Er schmiedet im Erzgebirge sein Fußballerglück: Dimitrij Nazarov, der neun Tore auf dem Konto weiß. Links Clemens Fandrich, rech
Er schmiedet im Erzgebirge sein Fußballerglück: Dimitrij Nazarov, der neun Tore auf dem Konto weiß. Links Clemens Fandrich, rechts Pascal Köpke.

Dimitrij Nazarov schmiedet im Erzgebirge sein Fußballerglück. Zu Saisonbeginn kam er vom KSC und entwickelte sich zum eiskalten Elfmeterschützen.

„Wir sind zu Hause wieder eine Macht“, sagt „Dima“ Nazarov vor dem Kellerduell des Tabellenfünfzehnten am Sonntag (15.30 Uhr) mit dem 1. FC Kaiserslautern, der Zwölfter ist, aber nur zwei Punkte mehr auf dem Konto weiß. „Wir können die Saison krönen. Wir haben Karlsruhe, St. Pauli, 1860 und Würzburg hier bezwungen. Das ist auch das Ziel gegen den FCK!“, ergänzt Nazarov. „Ja, momentan läuft es richtig gut. Ich fühle mich wohl. Der neue Trainer hat mir einen richtigen Schub gegeben. Er hat das System umgestellt. Vorher hab’ ich mal rechts, mal links gespielt, musste viel nach hinten arbeiten. Jetzt habe ich alle Freiheiten. Das macht mich unberechenbar. Ich ergänze mich sehr gut mit Pascal Köpke“, erklärt Nazarov sein erstaunliches Hoch, das sich auch an neun Treffern in der Torjägerliste ablesen lässt. „Der Trainer weiß, wie er uns ansprechen muss. Er zeigt uns jedes Detail des Gegners auf, Stärken wie auch Schwächen.“ Zu Saisonbeginn kam er vom Karlsruher SC, wo die Verantwortlichen kein Zutrauen in den 27-Jährigen mehr hatten. Der feine Techniker galt ein bisschen als Brotlos-Künstler, als einer ohne den nötigen Biss. 77 Spiele, zehn Tore stehen in seiner Bilanz. „Dima“ Nazarov ist in Krasnoarmeisk in der Sowjetunion geboren. Er war ein Jahr alt, als seine Eltern nach Deutschland kamen, zunächst in Einselthum im Donnersbergkreis lebten. Bei der TSG Albisheim begann er mit dem Fußball, wechselte zu Wormatia Worms und 2009 in die Jugend des 1. FC Kaiserslautern, für dessen zweite Mannschaft er bis 2010 spielte. Zwei Jahre in der zweiten Garnitur von Eintracht Frankfurt folgten, dann erhörte Nazarov dem Ruf des Drittligisten Preußen Münster und spielte sich ins Rampenlicht. Auch bei Berti Vogts, damals Nationaltrainer Aserbaidschans. Der kontaktierte ihn, lud ihn zu einem Gespräch nach Düsseldorf ein und machte ihm die Sache mit der Nationalmannschaft beim Besuch in Baku richtig schmackhaft. Am 27. Mai 2014 debütierte Nazarov in San Francisco im Nationaltrikot. 23 Länderspiele stehen bislang zu Buch – zwei seiner sechs Tore schoss er gegen Weltklassetorhüter: So überlistete Nazarov beim 1:3 gegen Italien Gianluigi Buffon und traf beim 1:4 gegen Deutschland gegen Manuel Neuer. Mit dem Tor schoss er sich in die Schlagzeilen. „So viele Nachrichten hatte ich noch nie auf meinem Handy“, erzählt der Profi, der seine in Worms lebenden Eltern immer zu den Länderspielen einlädt. „Sie sind sehr stolz auf mich“, sagt der Profi, der sich in seiner großen Familie sehr wohlfühlt. So wohl wie in Aue. „Der neue Trainer redet oft mit mir. Ich versuche, die jungen Spieler zusammen mit Christian Tiffert und Martin Männel zu führen“, sieht sich Nazarov in besonderer Verantwortung. „In Aue kennt jeder jeden. Die ganze Region steht hinter dem Verein. Das wird ein richtig geiles Spiel gegen den FCK!“ Das Stadion, noch eine Baustelle, ist am Sonntag mit 10.000 Besuchern ausverkauft. „Hier entsteht eine richtig tolle Arena. Das wird ein richtiges Wohnzimmer mit geiler Stimmung“, schwärmt der Nationalspieler, dessen Freundin in der Geschäftsstelle des Vereins arbeitet. Eine Wohlfühloase. „Wir sind richtig gut drauf. Der VfB Stuttgart war nicht unsere Kragenweite. Jetzt kommen zwei Spiele, die wir gewinnen wollen und können“, betont Nazarov mit Blick zurück auf das 0:3 beim VfB: Jetzt kommt der FCK, dann geht’s zum Finale bei Fortuna Düsseldorf. Nazarov ist der Mann für die besonderen Momente, ein eiskalter Elfmeterschütze. „Augen zu und durch. Wenn du überlegst, ist es vorbei. Ich schalte den Kopf aus – und erst beim Torjubel wieder ein“, betont Nazarov, der beim 3:0 gegen 1860 München zweimal gefoult wurde und beide Elfer verwandelte.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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