Sport Emotionale Momente

Die Rhein-Neckar-Löwen haben sie wieder, die Schale.
Die Rhein-Neckar-Löwen haben sie wieder, die Schale.

Die Rhein-Neckar-Löwen nehmen nach dem 33:28-Erfolg gegen die MT Melsungen die Meisterschale in Empfang.

Der ganze Nachmittag gleicht einer Jubelarie. Beim Abschied von Kim Ekdahl du Rietz fließen Tränen.

Sie haben sie wieder – die Meisterschale. Nach dem 33:28 (19:14) gegen die MT Melsungen bekamen die Rhein-Neckar-Löwen gestern ein paar Minuten vor 18 Uhr den Lohn für eine großartige Saison. Als Trainer Nikolaj Jacobsen die Trophäe zu „We are the champions“ im Konfettiregen in die Höhe reckte, wurde es im Publikum besonders laut. Und wieder gab es Champagner-Duschen. Was wurden sie gestern gefeiert, die Meisterspieler. Der ganze Nachmittag war eine einzige Jubelarie. „Deutscher Meister, deutscher Meister“, sangen die Fans. Nach der offiziellen Kür und nachdem die Höhepunkte der Saison noch einmal auf dem Videowürfel zu sehen gewesen waren, kamen Spieler und Trainer noch einmal auf die Bühne. Michael Abt, Dejan Manaskov, Marius Steinhauser und Kim Ekdahl du Rietz wurden von Geschäftsführerin Jennifer Kettemann verabschiedet. Genau. Ein ganz, ganz großer, emotionaler Moment bereits um 17.29 Uhr: Nikolaj Jacobsen holt seinen Rückraumspieler Kim Ekdahl du Rietz 20 Sekunden vor dem Schlusspfiff vom Feld – 13.200 Zuschauer stehen auf, applaudieren, die Spieler klatschen ebenso. Das Spiel klingt einfach so aus – genau wie die Karriere des 27-jährigen Schweden, der seine Laufbahn mit dieser Partie auf eigenen Wunsch beendet. Er weint, als er sich von den Fans verabschiedet. „Ich kann es nicht fassen – vorbei“, meint er. „Du wirst uns sportlich - und noch viel mehr als Typ fehlen“, sagt Jennifer Kettemann. „Einmal Löwe, immer Löwe“, kommentieren die Fans. Nach zehn Tagen Jubel, Trubel, Heiterkeit schaltete der Titelverteidiger im Spiel gegen Melsungen gestern noch einmal ins erste Programm. Er stellte eine starke Abwehr, hinter der die Torhüter Andreas Palicka und Mikael Appelgren erstklassige Leistungen zeigten. Das Konterspiel florierte, Marius Steinhauser, für Patrick Groetzki auf der Rechtsaußen-Position, machte es in seinem letzten Spiel vor seinem Wechsel zur SG Flensburg-Handewitt richtig gut. Im Angriff fanden die Löwen immer wieder Lösungen. Sie waren bissig und spielfreudig, demonstrierten noch einmal ihre Klasse. Es ging um nichts mehr, dennoch nahmen beide Teams das Spiel sehr ernst. Kurz nach der Pause gerieten für die Löwen Sportchef Oliver Roggisch und Trainer Nikolaj Jacobsen sowie für Melsungen Trainer Michael Roth aneinander. Gedeón Guardiola beschwerte sich über das harte Einsteigen von Michael Müller, die beiden Spieler durften zwei Minuten auf der Bank abkühlen. Aber sofort nach dem Abpfiff hatten sich alle wieder lieb! Innige Umarmungen. Vor dem Spiel hatte schon Andy Schmid Grund zur Freude: Der Schweizer, das Superhirn der Löwen, wurde zum vierten Mal in Folge als bester Spieler der Saison ausgezeichnet. Liga-Präsident Uwe Schwenker weiß schon, wo er hinfahren muss …

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