Sport Aufstieg kein Selbstläufer

Schwer durchzukommen: David Schmidt von der TSG Friesenheim gegen Jonas Kupijai.
Schwer durchzukommen: David Schmidt von der TSG Friesenheim gegen Jonas Kupijai.

«Ludwigshafen.» Die Papierform gewinnt keine Spiele, auch Heimspiele sind kein Selbstläufer: Diese Erkenntnis nahm Zweitligist TSG Lu-Friesenheim gestern Abend mit und unterlag der abstiegsgefährdeten SG Leutershausen 24:27 (13:11). Ein herber Dämpfer für die Aufstiegsträume der „Eulen“.

„Wir geben uns noch nicht auf, wir haben weiter Hoffnung, den dritten Platz erreichen zu können“, sagte Alexander Feld nach der Heimschlappe. Die Höhenflieger kamen schon in den ersten 30 Minuten nicht so recht vom Fleck. In der Schlusssekunde der ersten Halbzeit nutzte Philipp Grimm, der Kapitän, den ersten Siebenmeter zum 13:11. Es war zäh! Sehr zäh! Einen Misston gab’s: Mit einer Rambo-Attacke schleuderte Matthias Conrad Gunnar Dietrich zu Boden und sah folgerichtig Rot (25.). Dietrich konnte weitermachen, warf fünf Tore, hatte aber auch vier Fehlwürfe. Das Kreisspiel kam nicht auf Touren, die SGL hatte sich sehr gut auf Kai Dippe eingestellt, der nur einmal traf. Der Mann der ersten 30 Minuten war Alexander Feld. Er warf sechs Tore, hatte erst in der 28. Minute einen Fehlwurf, fand nach der Pause aber nicht mehr statt. Seinem Frust ließ Feld in der 45. Minute freien Lauf, kassierte im Zwist mit Mark Wetzel eine törichte Zeitstrafe – die TSG hatte nur noch vier Feldspieler auf dem Platz, kassierte in Unterzahl den Anschlusstreffer: 20:19. Trainer Ben Matschke tobte. „Wir waren im Abschluss zu ungeduldig“, monierte der Coach. Auf beiden Seiten gab’s rege Wechsel im Tor – im Fall der „Eulen“ brachten sie nichts. Kevin Klier, vor der Pause mit sieben Paraden, dabei entschärfte er einen Siebenmeter Christopher Räpples mit einem klasse Spagat, und Mathias Lenz hatten nach dem Seitenwechsel insgesamt nur noch vier Paraden. Viel zu wenig! Patrick Weber, zuletzt in blendender Form, bekam relativ wenig Spielzeit, hatte aber auch kein Schussglück. Seinen einzigen Treffer machte er von Linksaußen. Bitter: Beim Stand von 21:22 trafen Weber und Grimm innerhalb von 45 Sekunden die Latte. „Der Sieg war nicht eingeplant. Die erste Führung für uns war der Knackpunkt“, sagte Philipp Bauer, der Ex-Friesenheimer, der mit dem 22:21 für eben diese Führung sorgte, fünf Tore warf. Stefan Salger und Valentin Spohn (beide sechs Treffer) waren neben Bauer und Siebenmeterexperte Räpple die entscheidenden Figuren. „Wir hatten mehr Emotionen im Spiel und bei den Lattentreffern auch Glück“, sagte Bauer. Beim Stand von 21:23 war die wankende TSG noch mal dran, aber Grimm scheiterte mit einem Siebenmeter an Alexander Hübe. „Wir haben uns einschläfern lassen. 24 Tore sind einfach zu wenig! Heute sind die Köpfe unten, morgen geht’s weiter“, sagte der Kapitän. So spielten sie TSG Lu-Friesenheim: Klier, Lenz - Schmidt (2), Feld (6), Dietrich (5) - Durak (1), Grimm (6/4) - Dippe (1) – Weber (1), Haider, Heß, Remmlinger (2) SG Leutershausen: Hübe, Mangold - Salger (6), Bauer (5), Kupijai (1) - Kubitschek, Ruß (3) - Möller – Conrad, Spohn (6), Karpstein, Räpple (5/5), Wetzel (1) Spielfilm: 1:0, 3:2, 6:6, 9:6 (18. Minute), 13:11 (Halbzeit), 20:18, 21:19, 21:21 (48.), 21:22, 21:23, 22:24, 22:26, 24:27 (Ende) - Siebenmeter: 5/4 - 7/5 - Zeitstrafen: 7:6 - Rote Karte: Conrad (25.)- Beste Spieler: Grimm - Salger, Bauer, Spohn, Räpple - Zuschauer: 2250 - Schiedsrichter: Hurst/Krag (Oberursel/Niedereschbach).

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