Sport Adler starten furios

Einer gegen alle: Adler David Wolf (Mitte) versucht, sich durchzutanken.
Einer gegen alle: Adler David Wolf (Mitte) versucht, sich durchzutanken.

Eishockey: 6:3 zum Saisonauftakt gegen Wolfsburg – Wolf und Festerling glänzen

«Mannheim.» Den Appetithappen der Vorbereitung folgte der erste Sattmacher: Beim 6:3 (2:1, 2:0, 2:2)-Erfolg gestern Abend gegen Vizemeister Grizzys Wolfsburg boten die Adler Mannheim phasenweise schnelles, zielstrebiges und technisch brillantes Eishockey. Nicht nur die Mannschaft, auch der neue Trailer auf dem Videowürfel vor dem Spiel wird jedes Jahr mit großer Spannung erwartet. Übrigens nicht nur von den Fans – auch „in der Kabine wird darüber gesprochen“, verriet Adler-Nationalstürmer Matthias Plachta. Erster Eindruck: endlich mal kein Körperkult mit Hanteln und im Boxring, dafür viel Mannheimer Lokalpatriotismus, Industrieromantik in schönen Farben – und dazu noch viel, vielleicht etwas zu viel gesprochener Text. Die positive Aufgeregtheit der beiden Champions-League-Heimspiele übertrug sich gestern auch auf den Mannheimer Punktspielstart in der DEL. In den ersten Minuten war diese Partie für die Gäste einfach zu schnell. So schon nach 76 Sekunden, als Sinan Akdags Traumpass Devin Setoguchi fand und der Nordamerika-Import eiskalt das erste Saisontor erzielte. Carlo Colaiacovos fataler Pass vors eigene Gehäuse war Sekunden später schon wieder vergessen: David Wolf war mit einem Solo zwar noch gescheitert, doch sein kongenialer Sturmpartner Garrett Festerling stahl Furchner die Scheibe, setzte Wolf noch mal in Szene, und diesmal stimmte der Abschluss. Phasenweise spielten die Adler die Grizzlys schwindlig, vor allem Luke Adam hielt die Gäste zum Narren. Dass dieses erste Drittel aber doch noch kippte, hatte seinen Ursprung in einem Pfostentreffer Wolfs. Während Fans und Spieler einen Videobeweis einforderten, ließen sich die Wolfsburger nicht irritieren: Brent Aubin traf zum Anschlusstreffer (17.). Den Videobeweis gab’s dann aber dennoch, ein Tor für Mannheim aber zu Recht nicht. Nach Konfusion auf beiden Seiten – drei Strafzeiten wegen Spielverzögerung in nur sechs Minuten – gehörte das Mitteldrittel aber wieder den Adlern. Zunächst servierte wieder mal Festerling seinem Kumpel Wolf das 3:1 (28.), keine Minute später zog Chad Kolarik nach Ryan MacMurchys Querpass trocken ab – das 4:1. Festerling krönte nach Wiederbeginn seine starken Zuliefererdienste, indem er nach Sparre-Schuss mit dem Rücken zum Tor in der 43. Minute selbst zum 5:1 abstaubte. Chad Kolarik übrigens findet sich heuer in einer neuen Rolle wieder, spielt viel Unterzahl. Schließlich haben die Adler in Ronny Arendt und Andrew Joudrey, die beide ihre Karriere beendet haben ausgewiesene Penalty-Killer verloren. Bemerkenswert auch deshalb, dass das Unterzahlspiel gestern vorzüglich funktionierte. Anders als das Powerplay, das sogar für ein Gegentor (Weiß zum 2:5, 44.) „gut“ war. Als Wolfsburg noch mal alles riskierte, setzte Christoph Ullmann den Schlusspunkt zum 6:3, als er in Unterzahl mit einem gezielten Schuss ins verwaiste Tor traf. So spielten sie Adler Mannheim: Endras - Larkin, Johnson; Reul, Colaiacovo; Carle, Akdag; Nikolai Goc - Kolarik, Adam, MacMurchy; Sparre, Festerling, Wolf; Setoguchi, Marcel Goc, Plachta; Kink, Ullmann, Hungerecker Grizzlys Wolfsburg: Brückmann - Likens, Wurm; Ankert, Krupp; Dehner, Roach - Höhenleitner, Fauser, Furchner; Aubin, Voakes, Karachun; Foucault, Dixon, Weiß; Riefers, Mulock Tore: 1:0 Setoguchi (Akdag) 1:16, 2:0 Wolf (Festerling) 5:27, 2:1 Aubin (Voakes) 16:49, 3:1 Wolf (Festerling) 27:52, 4:1 Kolarik (MacMurchy) 28:49, 5:1 Festerling (Sparre) 42:33, 5:2 Weiß (Wurm) 43:39, 5:3 Voakes 55:40, 6:3 Ullmann (Larkin) 58:01 - Strafminuten: 16 - 14 - Beste Spieler: Endras, Reul, Larkin, Wolf, Festerling - Fauser, Weiß, Voakes - Zuschauer: 10.482 - Schiedsrichter: Bauer (Nürnberg)/Rohatsch (Lindau).

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